Düsseldorf – Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat am Mittwoch, 11. September 2024, erneut alle Bürgerinnen und Bürger in das Rheinbad eingeladen, um in einem Dialogforum die umfangreichen Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen zu den Zukunftsszenarien der Theodor-Heuss-Brücke vorzustellen. Rund 100 Personen nahmen am Dialogforum teil.
Seit der öffentlichen Infomesse im Juni 2023 wurden mehr als 20 verschiedene Varianten, darunter auch zahlreiche Vorschläge, die von Bürgerinnen und Bürgern eingebracht wurden, intensiv anhand verschiedener Kriterien geprüft und bewertet. Neben der technischen Machbarkeit wurden planerische Aspekte wie städtebauliche Qualität, Umwelt, Kosten und bauzeitliche Auswirkungen untersucht.
Der Landeshauptstadt Düsseldorf war es von Anfang an ein wichtiges Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger in einem transparenten und nachvollziehbaren Dialog mitzunehmen. Die neue Rheinquerung ist von besonderer Bedeutung für Düsseldorf und auch über die Stadtgrenze hinaus.
Dies betonte auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der die Gäste begrüßte: „Die Theodor-Heuss-Brücke ist nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern prägt auch das Stadtbild und die Shilouette Düsseldorfs. Der Prozess mit der Untersuchung diverser Varianten hat schon jetzt gezeigt, dass es einen Neubau der Brücke braucht.“ Weiter führte Oberbürgermeister Dr. Keller aus: „Wir brauchen an dieser Stelle eine funktionierende Rheinquerung. Unser oberstes Ziel ist es, dass die zukünftige Brücke den Anforderungen und Wünschen unserer Bürgerinnen und Bürger gerecht wird.“
In den letzten Monaten wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, um einer optimalen Lösung für die Zukunft näher zu kommen. Die durchgeführten Bauwerksprüfungen und Nachrechnungen zeigen, dass die Theodor-Heuss-Brücke trotz Sanierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen den aktuellen und zukünftigen Verkehrsanforderungen nicht mehr gewachsen ist.
Projektleiter René Eis stellte den bisherigen Beteiligungsprozess und die Variantenbewertung durch die Verwaltung vor und veranschaulichte, nach welchen Kriterien die Bewertungen vorgenommen wurden, und wie durch diesen Prozess letzten Endes noch vier Varianten übrig geblieben sind. Diese wurden bereits ausführlich in einem begleitenden Online-Dialog vom 26. August bis 20. September der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die vier Varianten für die Theodor-Heuss-Brücke sind:
– Neubau einteilige Brücke ohne ÖPNV – „Anlehnung“
– Neubau zweiteilige Brücke mit ÖPNV – „Neubau“
– Neubau Tunnel und Erhalt THB als Geh-/Radwegbrücke – „Denkmal“
– Neubau Tunnel (SV, Umbau ÖPNV) und Neubau Brücke (IV + G/R) – „Zeitspiel“
Die Varianten „Anlehnung“ und „Neubau“ sind am wirtschaftlichsten und können am schnellsten umgesetzt werden. Demnach sind sie die einzigen städtebaulich akzeptablen Varianten.
Die Variante „Denkmal“ ist die Einzige mit Erhalt der Theodor-Heuss-Brücke, während die Variante „Zeitspiel“ einen Kompromiss zwischen Erhalt und Neubau darstellt. Hier würde der Bestand möglichst lange erhalten werden.
Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral: „Alle Varianten mit Tunnelbauwerken scheiden aufgrund der immensen Baukosten aus. Diese liegen um bis zu 130 Prozent höher als bei der Brücken-Variante I. Zudem würden die Tunnelrampen das Ortsbild von Golzheim stark beeinträchtigen und Eingriffe in private Grundstücke nach sich ziehen. Darüber hinaus würden die Tunnelvarianten zu einer größeren Flächenversiegelung führen und die CO2-Emissionen wären etwa doppelt so hoch wie bei einem Brückenbau.“
Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern konnten sich in sogenannten „Offenen Speaker Corners“ mit den Fachplanerinnen und Planern zu Qualität der Verkehrsanlage, Städtebau und Denkmalschutz, Umweltbelange und Schallschutz sowie Eingriffe in Grundstücke, Wirtschaftlichkeit und Risiken austauschen.