Dominik Graf mit neuem Film im Filmmuseum Düsseldorf

Dominik Graf präsentiert am Freitag, 15. März 2024, um 19:00 Uhr in der Black Box des Filmmuseums seinen Film "Jeder schreibt für sich allein" mit einem Publikumsgespräch.

Düsseldorf – Konnte man eine gute Schriftstellerin oder ein guter Schriftsteller sein und sich dennoch mit dem nationalsozialistischen Regime arrangieren? Das filmische Essay über das komplexe Verhältnis zwischen Kunst und politischem Handeln von Dominik Graf nähert sich den zwischen 1933 und 1945 in Deutschland gebliebenen Autorinnen und Autoren Gottfried Benn, Erich Kästner, Hans Fallada, Jochen Klepper, Ina Seidel und Will Vesper. Welche Haltung entwickelten sie in ihrem Schreiben, Denken und Empfinden und in welchem Verhältnis steht das zu Exilautoren wie den Manns?

Der Vorverkauf an der Kinokasse des Filmmuseums hat bereits begonnen. Eine telefonische Reservierung unter 0211-8992232 wird empfohlen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.duesseldorf.de/filmmuseum/aktuelles-presse/detailansicht-aktuelles/newsdetail/black-box-brd-gespraeche-zum-deutschen-gegenwartskino-maerz-2024, per E-Mail an florian.deterding@duesseldorf.de oder telefonisch unter 0211-8993715.

Hintergrund

Dominik Graf ist einer der erfolgreichsten deutschen Regisseure. Er ist Rekordhalter mit zehn Grimmepreisen. Für Kino und Fernsehen schuf er Meilensteine – häufig orientiert am großen Genrekino. Als Schauspieler erlebte er den ausklingenden Neuen Deutschen Film der 1970er, ehe er mit den in Düsseldorf gedrehten Filmen „Die Katze“ (1988) und „Die Sieger“ (1994) Kinogeschichte schrieb. „Der Felsen“ (2002) war der erste digital gedrehte deutsche Kinofilm, die Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ (2010) war ihrer Zeit weit voraus.

Zahlreiche „Tatorte“ und „Polizeirufe 110“ gehören zu seinen Arbeiten. Mit „Fabian oder der Gang vor die Hunde“ wagte sich Graf 2021 an eine bei der Berlinale gefeierte Erich Kästner-Verfilmung. Und vom großen Publikum fast unbemerkt dreht er immer wieder dokumentarische Essays, die dem deutschen Film den Spiegel vorhalten: „Was heißt hier Ende?“ (2015 über den Filmkritiker Michael Althen), „Verfluchte Liebe deutscher Film“ (2016) oder „Offene Wunde deutscher Film“ (2016).

Das Publikumsgespräch findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Black Box BRD“ statt: Alljährlich entstehen rund 250 Kinofilme in Deutschland. Die wenigsten erreichen das breite Publikum. Und doch gibt es Perlen, die meist nur auf den Filmfestivals gefeiert werden. Alle zwei Monate lädt das Filmmuseum einen aktuell herausragenden deutschen Kinofilm in die Black Box ein und Urs Spörri (Filmwissenschaftler und Moderator) führt mit den Filmschaffenden ein ausführliches Werkstattgespräch – über den Film und das deutsche Gegenwartskino insgesamt. Dazu zeigt er als kommentierende Ergänzung jeweils zwei deutsche Kinofilme aus dem vergangenen Jahrzehnt, die thematisch oder in Form und Ästhetik mit dem Hauptfilm verbunden sind. Es gibt viel zu entdecken, denn: Das deutsche Kino ist besser als sein Ruf!

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