Düsseldorf – Mit 1:3 ging die Partie an einen heute starken und gefährlichen Gegner. „Das ist für uns eine unangenehme Mannschaft“, hatte Chefcoach Danny Heister schon vor der Partie gesagt – und er sollte recht haben. Auch ohne ihre Nummer eins, Benedikt Duda, liefen die Bergneustädter äußerst selbstbewusst auf.
Das bekam zunächst Kay Stumper, der für die Borussen heute als Spitzenspieler auflief, zu spüren. Romain Ruiz griff jeden Ball an – und traf. Das Match war geprägt von sehr kurzen, schnellen Ballwechseln. Der junge Borusse hatte kaum eine Chance, überhaupt ins Spiel zu finden. Eine Auszeit zu Beginn des dritten Satzes schien eine Wende einzuläuten, denn aus 0:3 machte Stumper ein 6:3 und schließlich ging dieser Durchgang an ihn. Doch nach dem Seitenwechsel wieder das alte Bild. Der Franzose machte kurzen Prozess und brachte die Gäste in Führung.
Für Dang Qiu sah es zu Beginn ebenfalls gar nicht gut aus. Kanak Jha, der in der kommenden Saison zur Borussia wechselt, spielt einen blitzschnellen Ball und Qiu konnte nicht kontern. Im zweiten Satz entwickelte sich für die Zuschauer ein hoch spannendes Spiel mit langen und rasanten Ballwechseln, am Ende hatte der US-Amerikaner knapp die Nase vorn und sicherte sich eine 2:0-Satzführung. Der Düsseldorfer Penholderspieler gab aber nicht nach, sondern erhöhte weiter den Druck. Durchgang drei war mitreißender als es das klare Ergebnis vermuten lässt und vor allem auch anstrengender. Jha brauchte immer länger, um sich von kräftezehrenden Ballwechseln zu erholen, ein Umstand, den Qiu ausnutze. Ihm gelang es, das Spiel zu drehen und in fünf Sätzen zu gewinnen.
Nach der Pause traf Timo Boll auf Adrien Rassenfosse. Die letzte Chance, Boll zu schlagen, möchte jeder Spieler nutzen. Auch der Belgier machte das von Beginn klar. Kampfeslustig trat er auf. Oft machte dann die Ruhe und Erfahrung des 43-Jährigen den Unterschied und er konnte die Oberhand besonders in kritischen Momenten behalten. Gegen Ruiz sah es leider anders aus. Zweimal verlor Boll in der Verlängerung und am Ende letztlich deutlich mit 1:3. Bergneustadt machte den zweiten wichtigen Punkt und ging erneut in Führung.
Enormer Druck lastete anschließend auf Kay Stumper, der im Spitzenspiel Kanak Jha gegenüber stand. Davon ließ sich der 22-Jährige allerdings nicht beeindrucken. Er kam am Tisch wesentlich besser zurecht als in seinem ersten Spiel und legte gut vor. Auch als der Bergneustädter aufholte und zum 8:8 ausgleichen konnte, blieb er ruhig und sicherte sich den ersten Durchgang. Die Partie war fortan absolut ausgeglichen, allerdings hatte Jha die glücklichere Hand und machte die entscheidenden Punkte, die ihn schließlich zu Satz – und Matchballen brachten. Die Überraschung in diesem Spiel blieb aus, Stumper konnte nicht gewinnen. Die Bergneustädter, für die es zuletzt nicht so gut lief, jubelten und nahmen einen 3:1-Auswärtssieg mit nach Hause.
Das Hinspiel fand erst vor drei Wochen statt und ging mit 3:1 an den Rekordmeister. Die Liga bleibt auf jeden Fall spannend. Im Januar stehen noch drei weitere Bundesligaspiele und ein Champions League-Viertelfinale auf dem Programm. Im ARAG CenterCourt ist das nächste Spiel am Sonntag, 19. Januar, 14 Uhr gegen Zugbrücke Grenzau.
