Düsseldorf – Das Filmmuseum, die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V. und EcoMujer e.V. laden ein, in Düsseldorf die Vielfalt des kubanischen Kinos zu entdecken. Auch 2025 liegt der Fokus auf aktuellen, zeitgenössischen Produktionen. Einige der gezeigten Filme feierten erst Ende 2024 ihre Premiere beim renommierten Filmfestival in Havanna und sind nun erstmals in Nordrhein-Westfalen zu sehen.
Das Programm setzt 2025 seinen Schwerpunkt auf den Kurzfilm. Neben einem aktuellen Kurzfilmprogramm steht die Regisseurin Sara Gómez (gemeinsam mit der Französin Agnès Varda) sowie der Regisseur Nicolás Guillén Landrián im Mittelpunkt, dessen innovatives Werk 2022 in Kuba wiederentdeckt und restauriert wurde. Neben aktuellen Produktionen werden auch wieder Filmklassiker gezeigt, darunter die einst sehr umstrittene kubanische Satire ALICIA EN EL PUEBLO DE MARAVILLAS (1991) sowie der mehrfach preisgekrönte FRESA Y CHOCOLATE (1993).
Zur feierlichen Eröffnung der Filmtage am Freitag, 9. Mai, gibt es nach dem Film Live-Musik von Eduardo Duquesne & Pachanga sowie kubanische Cocktails. Zur Finissage am 4. Juni gibt es ebenfalls Cocktails. DJ Raphael Landauer legt dazu kubanische und lateinamerikanische Musik auf.
Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist der Besuch des kubanischen Regisseurs Alán González Hernández, der am 16. Mai um 20 Uhr seinen Film LA MUJER SALVAJE (2023) persönlich präsentiert und sich anschließend den Fragen des Publikums stellt.
Eine Veranstaltung vom Filmmuseum Düsseldorf, der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Regionalgruppe Düsseldorf, und EcoMujer e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch „Cuba im Film – Festival de Cine Cubano“ Frankfurt a.M., FUTURO SI e.V. und Buchhandlung BiBaBuZe, Düsseldorf-Bilk.
Gefördert durch den Eine-Welt-Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf und das Dezernat für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Das Programm:
Freitag, 9. Mai – ERÖFFNUNG, 19 Uhr
Playing Lecuona
Pavel Giroud, Juanma Villar Betancourt 2015 · 114 min · mit engl. Untertiteln
PLAYING LECUONA ist dem Pianisten und Komponisten Ernesto Lecuona gewidmet, dem Übervater der kubanischen Musik. Der Film führt an die Schlüsselorte seiner Biografie: nach Havanna, New York, Sevilla und auf die Kanarischen Inseln.
Im Anschluss werden im Foyer Cocktails angeboten und es kann zu kubanischer Livemusik getanzt werden!
Eintrittspreise für die Eröffnung: Abendkasse 10,00 € normal / 8,00 € ermäßigt / 7,00 € mit Black-Box-Pass
Vorverkauf 7,00 € normal / 5,00 € ermäßigt / 4,00 € mit Black-Box-Pass (Der VVK endet am 8.5.)
Sonntag, 11. Mai, 17 Uhr
Un Traductor
Rodrigo & Sebastian Barriuso 2018 · mit Rodrigo Santoro, Maricel Álvarez, Yoandra Suárez, Nikita Semenov, Jorge Carlos Perez Herrera u.a. · 107 min · mit engl. Untertiteln
Ende der 1980er-Jahre in Kuba: Malin, Dozent für russische Literatur, wird als Übersetzer für strahlenkranke Kinder aus Tschernobyl abkommandiert. Der Job belastet ihn, und er wird zunehmend depressiv. Gleichzeitig fällt die Berliner Mauer und Kuba steckt in einer wirtschaftlichen Krise. Malin entwickelt enge Beziehungen zu den Kindern, doch seine Familie missbilligt seine Neuorientierung.
Dienstag, 13. Mai – Sonderveranstaltung, 18.30 Uhr
5. Solarkraftwerk für Kuba – Projekt für eine nachhaltige Elektroenergiegewinnung
Informations- und Diskussionsveranstaltung der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Düsseldorf
Referent: P. Hafner vom Verein „Netzwerk InterRed Cooperación e.V.“
Ort: DGB-Haus, Arthur-Hauck-Saal, 1. Stock, Friedrich Ebert-Straße 34-38, Düsseldorf.
Eintritt frei.
Freitag, 16. Mai, 19 Uhr
La mujer salvaje · The Wild Woman
Alán González Hernández 2023 · mit Lola Amores, Jean Marcos Fraga Piedra, Isora Morales, Grisel Monzón, Yaité Ruiz u.a. · 93 min · mit englischen Untertiteln · NRW-Premiere!
In einem ärmeren Viertel von Havanna ist die Protagonistin in eine blutige Auseinandersetzung zwischen ihrem Mann und ihrem Liebhaber verwickelt. Ein Video des Vorfalls geht schnell viral. In einem verzweifelten Versuch, ihren Sohn, der bei der Verwandtschaft lebt, vor dem Skandal zu retten, plant sie die Flucht. Doch ob sie als Gebrandmarkte für ihn sorgen kann und ob der Junge überhaupt wieder bei ihr leben will, ist ungewiss…
Im Anschluss: Publikumsgespräch mit Regisseur Alán González Hernández
Im Foyer findet ein Weinverkauf von Futuro Sí zugunsten von Kinderprojekten in Lateinamerika statt.
Montag, 19. Mai – Sonderveranstaltung, 19 Uhr
Semillas de Amistad / agrarökologisch zusammenwachsen
Studierende der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde reisten 2023 zur Universität von Sancti Spiritus nach Kuba zu einem Austausch über Ernährungssouveränität und urbane Gemüseproduktion. Von ihren besonderen Erfahrungen erzählt der Dokumentarfilm. Im Anschluss stellen die Gäste aus Eberswalde das von ihrer Reise inspirierte Projekt „Conponico“ vor. Sie entwickeln aus einem Seecontainer einen modularen Baukasten für urbanes Gärtnern. Nach Tests und Forschung in Eberswalde soll der erste „Conponico“ nach Kuba gehen. Eine Veranstaltung auf Initiative von EcoMujer e.V.
Eintritt ist frei.
Mittwoch, 21. Mai, 20 Uhr
Weibliche Blicke auf Kuba
Kurzfilme von Regisseurinnen
Drei Filme von Sara Gómez und der berühmte Foto-Film von Agnès Varda geben persönliche und äußerst interessante Einblicke in die vielfältige kubanische Kultur. Gesamtdauer: 80 min · Alle Filme werden in digital restaurierter Fassung mit englischen Untertiteln gezeigt.
Sonntag, 25. Mai, 17 Uhr
Alicia en el Pueblo de Maravillas
Alicia im Ort der Wunder
Daniel Díaz Torres 1991 · mit Thais Valdés, Carlos Cruz, Reynaldo Miravalles, Enrique Molina u.a. · 99 min · mit deutschen Untertiteln
Die Gesellschaftssatire ALICIA EN EL PUEBLO DE MARAVILLAS über ein Sanatorium und ihre skurrilen Insassen erlebte auf der Berlinale 1991 ihre Welturaufführung, machte Regisseur Daniel Díaz Torres international bekannt und löste in Kuba ein kulturpolitisches Erdbeben aus.
Donnerstag, 29. Mai, 20 Uhr
Insumisas · Die Unbeugsamen
Fernando Pérez 2018 · mit Sylvie Testud, Yeni Soria, Mario Guerra, Héctor Noas u.a. · 95 min · mit dt. Untertiteln
INSUMISAS von Star-Regisseur Fernando Pérez basiert auf der Geschichte der Schweizerin Enriqueta Faber, die in Kuba als Mann verkleidet Medizin studierte, die erste weibliche Chirurgin Lateinamerikas wurde und als Aktivistin gegen die Sklaverei den Zorn des kolonialen Establishments auf sich zog.
Freitag, 30. Mai, 19 Uhr
Landrián
Ernesto Daranas 2023 · 80 min · mit deutschen Untertiteln
Eine Annäherung an Leben und Werk des verfemten und heute rehabilitierten ersten afrokubanischen Regisseurs Nicolas Guillén Landrián, dessen innovatives Werk in Kuba wiederentdeckt wurde. In den 1960er-Jahren schuf er formal ziemlich radikale und variationsreiche Betrachtungen seiner kubanischen Heimat und Landsleute, mit denen er immer wieder aneckte, wobei sein „anthropologischer Blick“ immer auf die einfachen Schichten der Gesellschaft gerichtet ist.
Freitag, 30. Mai, 20.45 Uhr
Kurzfilme von Landrián
Alle Filme werden in digital restaurierter Fassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Gesamtdauer: 80 min
Sonntag, 1. Juni, 17 Uhr
Kubanische Miniaturen
Programm mit aktuellen Kurzfilmen
Alle Filme werden im spanischen Original mit englischen Untertiteln gezeigt. · Gesamtdauer: 79 min · NRW-Premiere!
Mittwoch, 4. Juni – FINISSAGE, 19 Uhr
Fresa y Chocolate
Erdbeer und Schokolade
Tomás Gutiérrez Alea, Juan Carlos Tabío 1993 · mit Jorge Perugorría, Vladimir Cruz, Mirta Ibarra, Francisco Gattorno, Joel Angelino u.a. · 108 min · mit englischen Untertiteln
FRESA Y CHOCOLATE ist weit mehr als eine bewegende Geschichte über Freundschaft und Identität – er markiert einen Wendepunkt in der kubanischen Filmgeschichte. Als erster kubanischer Film, der für einen Oscar nominiert wurde, brachte er eine bis dahin kaum thematisierte Debatte auf die Leinwand: die Ausgrenzung von Dissidenten und Homosexuellen in der sozialistischen Gesellschaft.
Im Anschluss werden im Foyer Cocktails angeboten, und es kann zu kubanischer Musik von DJ Raphael Landauer getanzt werden.
Eintrittspreise für die Abschlussveranstaltung:
Abendkasse 10,00 € normal / 8,00 € ermäßigt / 7,00 € mit Black-Box-Pass
Vorverkauf 7,00 € normal / 5,00 € erm. / 4,00 € mit Black-Box-Pass
(Der VVK endet am 3.6.)
Vorverkauf an der Kinokasse des Filmmuseums: Telefon 0211-8992232.