Neue „Kümmerinnen“ in Aachen

Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen stellte die beiden neuen Leiterinnen der Koordinationsstellen Bushof und Kaiserplatz/ Östliche Innenstadt vor. Silke Ulrich und Sara Lauscher sind die neuen "Kümmerinnen" in Aachen.

Aachen – „Am Kaiserplatz und am Bushof sind jetzt zwei engagierte Frauen als Kümmerinnen unterwegs“, so Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. „Mit einem starken Netzwerk sollen sie an diesen beiden herausfordernden Orten in der Stadt Missstände identifizieren, Menschen zusammenbringen, Bündnisse schließen und mit kreativen Ideen eine neue Aufenthaltsqualität erreichen.“

Deutliche Nutzungskonflikte

Sara Lauscher leitet seit Anfang Mai die Koordinationsstelle Kaiserplatz / Östliche Innenstadt, die nach den Beschlüssen des Ausschusses für Soziales, Integration und Demographie sowie der Bezirksvertretung Aachen-Mitte eingerichtet wurde. Der Kaiserplatz ist seit Jahrzehnten ein bevorzugter Aufenthaltsort der Suchtszene. Es kommt dort immer wieder zu deutlichen Nutzungskonflikten. Die Zunahme an Verunreinigungen, Belästigungen und anderen Delikten sowie zahlreiche Leerstände verschärft die sozialen Problemlagen im Bereich rund um den Kaiserplatz spürbar.

Der Bushof, den täglich rund 70.000 Pendler*innen passieren, ist ein wichtiger Teil der Aachener Innenstadt, der mit zahlreichen sozialen und infrastrukturellen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Arbeit der Koordinationsstelle Bushof seit Ende 2018 zeigt hier jedoch erste Erfolge und belegt, wie eine Aufwertung des Bereichs mit einfachen Mitteln, aber äußerst wirksam erfolgen kann. Nach Pensionierung der bisherigen Leiterin Heidemarie Ernst hat Silke Ulrich die Koordinationsstelle übernommen.

Netzwerkstelle

Für die gebürtige Aachenerin, Sozialarbeiterin und Sozialwissenschaftlerin Sara Lauscher (37) ist es eine Herzensangelegenheit, am Kaiserplatz, „der schon lange bedürftig ist und wo sich die Problemlagen zentrieren“, zu arbeiten. Sie erklärt: „Das Konzept der Koordinationsstelle als Netzwerkstelle hat mich von Anfang an überzeugt. Ich möchte deshalb gemeinsam eng mit allen Akteuren aus Verwaltung, Politik, Wohlfahrtspflege, Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Nachbarschaft zusammenarbeiten. Die verschiedenen infrastrukturellen und sozialen Prozesse und Themen rund um den Kaiserplatz werde ich auf diese Weise intensiv begleiten. Als Kümmerin bin ich zudem persönliche Ansprechpartnerin und Mediationsstelle für Anwohnende, Gewerbetreibende sowie Institutionen und nehme ihre Sorgen und Anliegen in den Blick“.

Ein erstes Netzwerktreffen am 28. August im Suermondt-Ludwig-Museum ist bereits geplant. Über die entsprechende Internetseite sowie einen Mail-Verteiler sollen demnächst kontinuierlich Informationen über die Entwicklung und Veranstaltungen im Stadtteil veröffentlicht werden. Den Fokus hat Sara Lauscher dabei vor allem auf die bekannten Nutzungskonflikte und Unsicherheitsgefühle im öffentlichen Raum gelegt, auf sichere Schulwege und Aufenthaltsorte für Kinder und Jugendliche sowie auf die Verschmutzung und wilden Müll rund um den Kaiserplatz. Diese Themen stehen unter der Überschrift „Sauberkeit, Sicherheit und Soziales“ in der kommenden Zeit ganz oben auf der To-do-Liste von Kümmerin Lauscher.

Zukunftsprozess Innenstadtmorgen

Sara Lauscher und Silke Ulrich sind beide Teile des Teams im Zukunftsprozess Innenstadtmorgen. Zahlreiche weitere aktuelle Innenstadtmorgen-Projekte und Infos sind auf der Homepage www.innenstadt-morgen.de zusammengefasst. Zudem finden Interessierte dort viele Möglichkeiten, aktiv mitzumischen und sich als Morgenmacher*in einzubringen.

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