Aachen – Vom 30. November bis zum 3. Dezember gehen beim Aachen Dressage Youngstars 77 Talente aus 19 Nationen an den Start. Eine von ihnen ist Lokalmatadorin Lynn Greven vom RV Aachen „Wenn beim Training eine Lektion nicht so ganz klappt, dann wird man natürlich schon etwas nervöser, je näher der Start rückt“, gesteht die 14-Jährige, die ihr Debüt in der Albert-Vahle-Halle feiern wird. Bei einem Trainingstag des CHIO Aachen CAMPUS im Frühjahr hat sie erstmals auf einem Pferderücken Kontakt mit dem traditionsreichsten Reitsportgelände der Welt aufgenommen. Nun aber tritt sie erstmals um den Titel der Hallenchampionesse bei den Children an.
Wie schön sich ein großer Sieg anfühlt, das konnte sie im Sattel ihres Falcon HP (Spitzname: „Schorsch“) bei den Rheinischen Meisterschaften im Sommer erleben. Ohne Hoffnung macht sich die Schülerin daher nicht auf die kurze Reise in die Soers. „Eine Platzierung wäre natürlich ein Traum oder eine Runde ohne Fehler, da würde ich mich riesig freuen“, erklärt die rheinische Kaderreiterin, um selbstbewusst hinterherzuschieben: „Ich denke schon, dass Schorsch und ich an einem guten Tag unsere Chance haben.“ Konkurrenz bekommt die junge Reiterin dabei unter anderem von Lilli von Helldorff vom Pferdesportverband Hannover und der niederländischen EM-Teilnehmerin Esmae Niessen.
Im Lager der Ponys gibt es eine Favoritin, die erstmals seit Jahren nicht auf den Namen Rose Oatley hört, die in diesem Jahr nicht am Start ist, sondern auf Lilly Marie Collin. Die dreifache Europameisterin und Weltranglisten-Erste erlebt 2023 das bislang erfolgreichste Jahr ihrer noch jungen Karriere. Ob sie zum Jahresabschluss mit ihrem Überflieger Cosmo callidus NRW auch in Aachen ganz vorne landen wird? Nicht nur die Weltranglistendritte Julie Sofie Schmitz-Heinen mit Chilly Morning WE dürfte etwas dagegen haben. Besonders auch die direkt hinter ihr platzierte Mia Allegra Lohe wird auf einen erfolgreichen Jahresabschluss hoffen. Für sie wird das Aachen Dressage Youngstars das letzte Turnier überhaupt im Lager der Ponyreiter sein. Sie wird gemeinsam mit ihrem kleinen Star Tovdal‘s Golden Future Imperial an den Start gehen. Interessante Notiz am Rande: Alle drei stehen im Bundeskader des Pferdesportverbands Rheinland.
Für Lilly Marie Collin könnte es im Idealfall doppelten Grund zur Freude geben. Wenn es ganz optimal läuft, dann kann sich die 16-Jährige gleich in zwei Altersklassen platzieren. Bei den Junioren geht sie mit Famous K FRH an den Start. Bei den Jungen Reitern werden mit Jette de Jong aus Belgien, Laura Laustsen aus Schweden, Emma Grandits aus der Schweiz und Capri-Marie Raum aus Bayern unter anderem vier Reiterinnen aus dem aktuellen Exzellenz-Programm des CHIO Aachen CAMPUS ins weihnachtlich anmutende Viereck reiten.
„Den Nachwuchs zu fördern, ist uns ein riesiges Anliegen“, sagt Birgit Rosenberg, „daher freuen wir uns, zum Jahresabschluss hier noch einmal die besten jungen Sportler live zu erleben“, so das Vorstandsmitglied des ausrichtenden Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. (ALRV). Für die Veranstaltung in der Albert-Vahle-Halle ist der Eintritt an allen Tagen frei. Das gilt auch für die „Late Night – Youngstar Games“ am Samstagabend. Bei dem unterhaltsamen Showprogramm geht’s gleichermaßen spannend, informativ und besinnlich zur Sache.
Informativ wird es bei Yvet Blokesch von der Feather Light Academy. Die Expertin in Sachen Freiheitsdressur gibt nicht nur das Showtalent ihrer vierbeinigen Freunde zum Besten, sondern gewährt auch einmalige Einblicke in ihr gemeinsames Training. Spannung herrscht, wenn verschiedene Aachener Reitschulen um den Titel „Schulpferdestar des Jahres 2023“ konkurrieren und Reitvereine bei den „Youngstar Games“ in unterschiedlichen Wettkämpfen gegeneinander antreten. Für die Besinnlichkeit sorgt an diesem Abend Aachens singender Kommissar Oliver Schmitt.