Für die Tötung ihrer eigenen Mutter aus Hass hat das Landgericht Hannover eine Frau zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Sie wurde wegen Mordes und schwerer Brandstiftung schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte. Laut Urteil war die Frau zum Tatzeitpunkt erheblich in ihrer Schuldfähigkeit eingeschränkt.
Daher wurde sie nicht, wie sonst üblich bei Mordfällen, zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau ihre Mutter im Dezember im Bett überrascht und mit 37 Stichen getötet hatte. Zwei Tage später setzte sie die gemeinsame Wohnung in Brand, um Spuren zu verwischen.
Tatmotive waren tief sitzender Hass und Rache. Nach Angaben eines Gerichtssprecher sagte die Angeklagte am ersten Prozesstag aus, dass sie sich selbst habe töten, vorher aber noch Vorwürfe zwischen ihr und ihrer Mutter habe klären wollen. Da ihr Plan nicht funktioniert habe, sei sie in Panik geraten und habe zugestochen.
Mit dem Urteil blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die 14 Jahre und sechs Monate Haft gefordert hatte. Die Verteidigung plädierte auf sechs Jahre und fünf Monate Haft.
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