Vor dem Landgericht in Hannover hat am Dienstag ein Prozess um einen versuchten Mord mit Quecksilber an einer Einjährigen begonnen. Der 30-jährige Vater des Mädchens und dessen 34-jährige Lebensgefährtin sollen dem Kind laut Anklageschrift das hochgiftige flüssige Schwermetall gespritzt haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Vater dabei aus niedrigen Beweggründen gehandelt haben, um sich an der Kindsmutter zu rächen, die sich zuvor von ihm getrennt hatte.
Wie ein Sprecher des Gerichts in der niedersächsischen Landeshauptstadt sagte, ließen sich die beiden Beschuldigten zum Prozessauftakt ausführlich zu dem Geschehen ein. Dabei bestritten sie jedoch beide, dem Mädchen das Quecksilber injiziert zu haben. Stattdessen nannten sie Zeiten, in denen der jeweils andere Beschuldigte am Tattag mit dem Kind allein gewesen sei.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft ereignete sich das Geschehen im Juli 2023 während eines Aufenthalts des kleinen Mädchens bei seinem Vater in Springe. Nach der Rückgabe an die getrennt lebende Mutter bemerkte diese den schlechten gesundheitlichen Zustand ihres Kinds und brachte es in ein Krankenhaus.
Dort wurde die Vergiftung festgestellt, das Mädchen überlebte. Kurz darauf wurden der Vater und dessen Partnerin festgenommen, sie sitzen in Untersuchungshaft. Für den Prozess wurden Termine bis April angesetzt.
© AFP