In Niedersachsen hat ein Bundeswehrsoldat in der Nacht zum Freitag vier Menschen erschossen. Unter den Toten sei ein drei Jahre altes Kind, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden. Die Tatorte liegen demnach in den Gemeinden Scheeßel und Brockel.
Das Motiv der Bluttat war zunächst rätselhaft. Nach den ersten Angaben könnte es im familiären Bereich liegen. Allerdings stellten die Ermittler zunächst keine verwandtschaftliche Verbindung fest. Ob es eine persönliche Nähebeziehung zwischen Opfern und Täter gab, müsse ermittelt werden.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) äußerte sich erschüttert über die Tat. „Mein Mitgefühl ist bei den Angehörigen der vier Opfer“, sagte er am Nachmittag bei einem Besuch des Bundeswehrkrankenhauses Westerstede. Mit Blick auf die möglichen Hintergründe der Tat verwies Pistorius auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Diese gelte es abzuwarten.
Der Soldat soll an dem Tatort im zur Gemeinde Scheeßel gehörenden Westervesede einen 30 Jahre alten Mann und eine 55 Jahre alte Frau erschossen haben. Bei den in Brockel gefundenen Opfern handelt es sich um eine 33-jährige Frau und das dreijährige Kind.
Der Tatverdächtige konnte kurze Zeit nach den Schüssen im Eingangsbereich einer Kaserne in Rotenburg festgenommen werden. Er stellte sich dort selbst.
Noch am Freitag erließ der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Verden einen Haftbefehl wegen Mordes in vier Fällen. Der Verdächtige kam in eine Justizvollzugsanstalt.
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