Knapp drei Monate nach dem Insolvenzantrag hat das Amtsgericht Essen das Regelinsolvenzverfahren für die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet. Gläubiger sind nun aufgefordert, dem Insolvenzverwalter ihre Forderungen mitzuteilen, wie aus der amtlichen Bekanntmachung vom Dienstag hervorgeht. Eingeleitet wurde das Verfahren bereits am Montag. Der Rechtsanwalt Stefan Denkhaus wird offiziell als Insolvenzverwalter eingesetzt, er war bereits vorläufiger Verwalter.
Mit dem Insolvenzverfahren will das Unternehmen einen Befreiungsschlag schaffen. Ziel ist laut Galeria ein Eigentümerwechsel, um sich aus den durch den Eigentümer Signa gesetzten Rahmenbedingungen zu lösen. Dazu gebe es bereits Gespräche mit mehreren möglichen Investoren. Details zu möglichen Käufern nannte Insolvenzverwalter Denkhaus bisher nicht.
Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge will aber kein Interessent alle verbleibenden Filialen übernehmen. Galeria betreibt in Deutschland 92 Kaufhäuser und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen. Parallel zum Investorenprozess laufen Verhandlungen mit den Vermietern der Galeria-Warenhäuser über Mietsenkungen.
Es ist bereits das dritte Insolvenzverfahren für die Kaufhauskette. Das Unternehmen hatte ab 2020 während der Corona-Pandemie ein Insolvenzverfahren durchlaufen und Staatshilfe erhalten. 2022 benötigte es weitere Staatshilfen, 2023 folgte ein zweites Insolvenzverfahren. Infolge der Finanzprobleme des Eigentümers, des österreichischen Signa-Konzerns, geriet Galeria erneut in Schieflage. Den Insolvenzantrag stellte das Unternehmen am 9. Januar.
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