Industrieproduktion in Deutschland steigt zum zweitem Mal in Folge an

Die Industrieproduktion in Deutschland ist im Februar zum zweiten Mal in Folge angestiegen.

Die Industrieproduktion in Deutschland ist im Februar zum zweiten Mal in Folge angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag unter Berufung auf vorläufige Daten mitteilte, wuchs die Produktion des Produzierenden Gewerbes im Vergleich zum Januar um 2,1 Prozent an. Den Wert für Januar korrigierte das Statistikamt nachträglich um 0,3 Punkte auf 1,3 Prozent nach oben. Davor war die Produktion sieben Mal in Folge zurückgegangen.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatszeitraum von Dezember 2023 bis Februar 2024 war die Produktion noch 0,5 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor. Einer der Hauptgründe für den Anstieg im Februar war die positive Entwicklung im Baugewerbe, wo es laut Statistikern ein Plus von 7,9 Prozent gab. Auch in den energieintensiven Industrien stieg die Produktion zuletzt an. Negativ auf das Gesamtergebnis wirkte sich indes der Bereich Energieerzeugung aus. Dort gab es den Angaben nach einen Produktionsrückgang um 6,5 Prozent.

Obwohl die Produktion im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat noch 4,9 Prozent niedriger war, sieht ING-Experte Carsten Brzeski Anzeichen für ein Ende der Stagnation. „Es gibt endlich einen Grund für moderaten Optimismus, dass zumindest der konjunkturbedingte Abschwung zu Ende ist“, erklärte er am Montag. Strukturelle Herausforderungen wie der grüne Wandel oder die Verschiebungen globaler Lieferketten blieben aber weiter bestehen.

Auch nach Ansicht des Bundesministeriums für Wirtschaft „verfestigen sich die Anzeichen für eine allmähliche konjunkturelle Bodenbildung“. Zuvor hätten bereits andere Indikatoren wie die Entwicklung der Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe und die Stimmung in den Unternehmen in diese Richtung gedeutet.

Laut dem Konjunkturexperten der Deutschen Industrie- Und Handelskammer, Jupp Zenzen, sei der „erfreuliche Zuwachs in der Industrieproduktion“ noch kein Grund zur Entwarnung. „Strukturelle Probleme wie nach wie vor hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und überbordende Bürokratie hemmen die Betriebe hierzulande weiterhin“, erklärte er. Die Unternehmen brauchten dringend klare Verbesserungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
© AFP

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