Eine Studie des Münchner ifo-Instituts im Auftrag der Bundesregierung regt Änderungen beim Bürgergeld an, um Arbeit attraktiver zu machen. Das Wohngeld würde dabei in das Bürgergeld integriert und die Freibeträge für Arbeitseinkommen würden erhöht, erklärte Ifo-Forscher Andreas Peichl am Donnerstag. Dies könne „mehr Arbeitsanreize schaffen und das System effizienter machen“. Die Studie war vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben worden.
Peichl und zwei weitere Forscher kommen in ihrer Untersuchung zu dem Schluss, dass die Reform das Arbeitskräfteangebot um „etwa 144.000 Vollzeitäquivalente“ erhöhen könnte. Das bedeutet, Bürgergeldbezieherinnen und -bezieher würden im Vergleich zu heute so viel mehr arbeiten, dass dies 144.000 Vollzeitjobs entspräche.
Hintergrund ist die Tatsache, dass es sich für Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld in bestimmten Fällen nicht lohnt, mehr zu arbeiten oder überhaupt eine Arbeit aufzunehmen. In solchen Fällen bleibt vom zusätzlichen Bruttoeinkommen am Ende kaum etwas übrig – weil Sozialleistungen gekürzt werden oder höhere Steuern anfallen. Die Reformideen aus der Studie könnten diese Problematik verkleinern.
In der Ifo-Studie wurden noch weitere Reformideen durchgerechnet. Dabei berücksichtigten die Forscher auch die Kindergrundsicherung, die zwar vom Kabinett beschlossen wurde, aber bisher nicht vom Bundestag.
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