Die Inflationsrate in Deutschland dürfte nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts in den kommenden Monaten weiter zurückgehen. Zwar stiegen die vom Ifo ermittelten Preiserwartungen der Unternehmen im Juli an. Doch die konsumnahen Bereiche planten seltener mit steigenden Preisen, erläuterte Ifo-Konjunkturexperte Sascha Möhrle am Montag.
Die Preiserwartungen stiegen im Juli auf 17,8 Punkte, im Juni hatte der Wert 16,1 betragen. Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen.
Vor allem in der Industrie wollen laut Ifo-Umfrage etwas mehr Unternehmen als im Juni die Preise anheben. In den unternehmensnahen Dienstleistungen dagegen und im Bauhauptgewerbe wollen demnach weniger Firmen die Preise erhöhen.
In den konsumnahen Dienstleistungen fiel der Indikator auf den niedrigsten Wert seit April 2021. „Wegen ihres hohen Lohnanteils an den Gesamtkosten steht diese Branche besonders im Fokus der Währungshüter, da dort die Inflation als Folge der kräftigen Lohnsteigerungen mit knapp vier Prozent noch am höchsten ist“, erklärte Möhrle. Im Lebensmitteleinzelhandel meldeten deutlich mehr Unternehmen, dass sie Preise erhöhen wollen – im übrigen Einzelhandel planen dagegen weniger Unternehmen mit steigenden Preisen.
Am Dienstag veröffentlicht das Statistische Bundesamt in Wiesbaden seine erste Schätzung der Inflationsrate im Juli. Im Juni hatte der Anstieg der Verbraucherpreise bei 2,2 Prozent gelegen, im Mai bei 2,4 Prozent.
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