Eine Beschäftigung führt in Deutschland nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts immer zu höheren Einkommen als Nichtstun. Wer arbeiten gehe und alle ihm zustehenden Sozialleistungen in Anspruch nehme, habe immer mehr verfügbares Einkommen als jemand, der nicht arbeite und nur Sozialleistungen bekomme, teilte das Institut am Mittwoch auf der Grundlage eigener Berechnungen mit.
„Die von manchen Politikern aufgestellte Behauptung, wer nur Sozialleistungen beziehe, bekomme netto mehr als ein Geringverdiener, ist schlicht falsch“, erklärte dazu Andreas Peichl vom Ifo. Das sei schon deshalb ausgeschlossen, weil es Freibeträge für Erwerbstätige bei der Anrechnung von Einkommen auf die Sozialleistungen gebe, „um genau das zu verhindern“.
Das Institut schaute sich verschiedene Haushaltskonstellationen an – Single ohne Kinder, Single mit zwei Kindern, Alleinverdiener-Ehepaar mit zwei Kindern und Doppelverdiener-Ehepaar mit zwei Kindern. Ein Alleinstehender in einer Stadt mit mittlerem Mietniveau und einem Bruttoverdienst von 1000 Euro bekommt etwa nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben und unter Hinzufügung der Sozialleistungen 891 Euro heraus. Wer nur Sozialleistungen bekommt, hat 563 Euro Bürgergeld. Deutlich sei dieser Effekt auch bei Alleinerziehenden.
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