Hohe Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Personal haben der deutschen Süßwarenindustrie ein schwieriges Jahr beschert. Zwar stieg 2023 der Inlandsumsatz um rund 11,9 Prozent im Jahresvergleich auf 9,9 Milliarden Euro und die Produktion von Süßigkeiten und Knabberartikeln legte um 2,2 Prozent zu, wie der Branchenverband BDSI am Dienstag mitteilte. Das „inflationsbedingte Umsatzplus“ verdecke aber den Blick auf die Kostenexplosionen für heimische Firmen.
Die Branche sei geprägt gewesen von Unsicherheiten bei der Rohstoffbeschaffung und „massiven Kostensteigerungen“ auf den Rohstoffmärkten, teilte der Verband mit. So stieg der Preis für EU-Zucker vergangenes Jahr um 72 Prozent, der für Kakaobutter um 52 Prozent, Kakao war 43 Prozent teurer und Stärke 42 Prozent. Das für die deutsche Süßwarenindustrie wichtige Exportgeschäft ging mit einem Umfang von 2,5 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikeln leicht um ein Prozent zurück.
Zur „Gefahr für den Standort Deutschland“ werde der Mangel an Arbeitskräften und Auszubildenden, fuhr der Verband fort. Der BDSI begrüße zwar die geplanten neuen Regelungen für die Einwanderung von Fachkräften – diese müsse nun aber „zügig kommen und unbürokratisch ausgestaltet werden“. Außerdem benötige die deutsche Süßwarenindustrie nicht nur Fachkräfte aus dem Ausland, sondern „dringend insbesondere Arbeitskräfte für einfache Produktionstätigkeiten“.
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