Vermeintlich rechter Brandanschlag auf Haus in Hessen war Versicherungsbetrug

Ein vermeintlicher rechtsextremer Brandanschlag auf ein Wohnhaus in Südhessen hat sich als versuchter Versicherungsbetrug entpuppt.

Ein vermeintlicher rechtsextremer Brandanschlag auf ein Wohnhaus in Südhessen hat sich als versuchter Versicherungsbetrug entpuppt. Fünf Verdächtige wurden festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Hanau und die Polizei in Offenbach am Dienstag mitteilten. Zu dem Brand kam es in der Nacht auf den 25. Dezember.

Ein ausländerfeindliches Tatmotiv habe sich nicht bestätigt, hieß es. Stattdessen sollen die Tatverdächtigen die Ermittlungen auf ein rechtsextremistisches Motiv gelenkt und eine falsche Spur gelegt haben. Zu den Festgenommenen gehören der Hauseigentümer und sein Schwager. Den beiden Männern werden gemeinschaftliche schwere Brandstiftung und das Vortäuschen einer Straftat vorgeworfen. Sie sollen zudem an sieben Stellen im Gebäude die Parole „Ausländer Raus“ an die Wände gesprüht haben, um den Eindruck einer ausländerfeindlichen Tat zu erwecken.

Der Eigentümer sei durch offensichtliche Brandverletzungen bereits früh in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Die Brandstiftung habe einzig dem Zweck gedient, zu Unrecht Versicherungsleistungen für die entstandenen Schäden im mittleren sechsstelligen Bereich zu erhalten. Die Ermittler werfen dem Hausbesitzer deshalb auch einen versuchten Versicherungsbetrug im besonders schweren Fall vor. Sein Schwager soll sich wegen Beihilfe dazu verantworten müssen.

Festgenommen wurde zudem der 18-jährige Sohn des Hausbesitzers, welcher der Versicherung nach Anweisung des Vaters den Schaden gemeldet haben soll. Auch ihm wird Beihilfe zum besonders schweren Betrug vorgeworfen. Verdächtig ist auch die Ehefrau des Hausbesitzers, die vor der Tat verschiedene Haushaltsgegenstände verkauft haben soll. Ihr werden Beihilfe zur schweren Brandstiftung und Beihilfe zum versuchten Versicherungsbetrug vorgeworfen.

Ein 55-Jähriger wurde wegen versuchter Strafvereitelung festgenommen. Er soll dem Hauseigentümer für die Tatzeit ein falsches Alibi gegeben haben. Eine Vorführung der fünf Verdächtigen vor einem Haftrichter war für den weiteren Dienstag geplant.
© AFP

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