Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat am Freitag der Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Angeklagt ist ein 31-Jähriger wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen ausländischen Vereinigung und Kriegsverbrechen. Im Frühjahr 2016 soll er mit seiner Frau über die Türkei nach Syrien gereist sein, um sich dem IS anzuschließen.
Im irakischen Mossul soll er eine militärische Ausbildung absolviert haben. Anschließend habe er Wachdienste und Kampfeinsätze geleistet. Zuletzt habe er eine verantwortliche Position im logistischen Bereich inne gehabt. Mit seiner Frau soll er nacheinander insgesamt zwei Häuser bezogen haben, die ihnen der IS überlassen haben soll. Die rechtmäßigen Bewohner seien zuvor vor der Miliz geflohen.
Im August 2017 wurde der 31-Jährige durch kurdische Sicherheitskräfte festgenommen und befand sich bis zu seiner Abschiebung nach Deutschland in Haft. Im Dezember 2022 wurde er bei seiner Wiedereinreise nach Deutschland festgenommen und befand sich seitdem in Untersuchungshaft. Seit März ist der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt, er wurde aus der Haft entlassen. Bis Anfang März sind noch acht weitere Verhandlungstermine angesetzt.
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