Schnupperstunden für Kinder in Kasseler Kitas

Für Eltern und Kinder ist der Einstieg in das Kitaleben eine große Herausforderung und mit vielen Fragen verbunden die beantwortet werden wollen.

Kassel – Eine neue Umgebung, viele Kinder und dann auch noch eine fremde Person, die einem etwas zu essen gibt – Kita-Kinder müssen für ihr Alter schon ganz schön viel Neues lernen. Und für Eltern ist die Situation als Kita-Neuling auch nicht einfacher: Mittagessen in der Kita? Gibt es eine feste Anfangszeit? Und wie sieht überhaupt der Kita-Alltag aus? Genau für diese Fragen gibt es für bestimmte Kinder und ihre Familien die Schnupper-Kitas des städtischen Projektes „Kita-Einstieg Kassel“. „Der Weg in die Kindertagesbetreuung kann für Familien und deren Kinder mit verschiedenen Hürden und Hindernissen verbunden sein. Sei es durch Sprache, die eigene Lebensgeschichte und die der Eltern oder durch geringe finanzielle Ressourcen. Diesen Familien möchten wir mit unseren Schnupper-Kitas unter die Arme greifen, Ängste und Vorurteile abbauen und so durch eine gute Kindertagesbetreuung allen Kindern gleiche Chancen für ihren weiteren Weg ermöglichen“, erläutert Kinder- und Bildungsdezernentin Nicole Maisch. „Viele Eltern verspüren einen großen Druck und haben viele Sorgen bezüglich der Eingewöhnungsphase. Oft kennen sie keinen ‚Kindergarten‘. Diese Sorgen versuchen die pädagogischen Fachkräfte den Eltern zu nehmen. Sie führen viele Gespräche, beantworten Mails, oft auch noch nach der eigentlichen Arbeitszeit. Die Belastung war für alle also groß. Unsere Antwort darauf ist die Entwicklung der ‚Schnupper-Kita‘. Gemeinsam mit den Kita-Leitungen und den freien Trägern konnten wir in kurzer Zeit die ersten Konzeptideen entwickeln“, ergänzt Antje Kühn, Leiterin des Amt Kindertagesbetreuung Kassel.
Die Schnupper-Kita wird seit dem Frühjahr 2023 in acht Kooperations-Kitas in den Stadtteilen Brückenhof / Oberzwehren, Bettenhausen und Rothenditmold umgesetzt. Dabei sind die Kitas teils durch die Stadt Kassel betrieben, teils durch freie Träger. Einige Schnupper-Kitas werden sogar mehrsprachig und somit passgenau für die Eltern angeboten.
Einmal in der Woche treffen sich die Kinder und ihre Eltern in der Kita, von der sie bereits eine Zusage für einen Betreuungsplatz haben, für zwei Stunden mit den Fachkräften des Projektes „Kita-Einstieg Kassel“. „Auch nach der Kitaplatz-Zusage gibt es noch Herausforderungen für Familien, Kinder und das pädagogische Fachpersonal. Wir verstehen uns daher als Brückenbauerinnen zwischen Familien und der Kindertagesstätte. Dazu ist die enge Kooperation zwischen uns als Fachkräfte des Projektes ‚Kita-Einstieg Kassel‘ und den Kitas sowie den Eltern sehr wichtig. In jeder Kita und in jedem Stadtteil sind die Gegebenheiten, die Ressourcen und damit auch Anforderungen sowie Herausforderungen sehr unterschiedlich. Wir gehen ins Gespräch mit den Kitas, mit den Eltern und fragen konkret: Was brauchen die Eltern für den Übergang? Was braucht die Kindertageseinrichtung?“, erklärt Nadine Haupt, Erzieherin und pädagogische Fachkraft im Projekt „Kita-Einstieg Kassel“ das Vorgehen.

Inhaltlich bereiten diese wöchentlichen Treffen alle auf den Übergang in die Kita vor. „Der Widererkennungswert durch die Rituale am Morgen, Ankommen, Hände waschen, gemeinsames Singen und Spielen, schafft bei den Kindern Vertrauen und Sicherheit. Wenn sie dann tatsächlich jeden Tag in die Kita kommen, kennen sie diese schon, können sich schneller in die Gruppe eingewöhnen“, sagt Lydia Bierwirth, Leiterin des Projekts „Kita-Einstieg Kassel“. „Zudem üben die Kinder ihre Sozialkompetenzen ein, ihre sprachlichen und motorische Kompetenzen.“
Gestützt werden die Angebote durch eigens im Projekt entwickelte Materialien, die den Einstieg erleichtern sollen. Dazu zählt etwa auch das in mehreren Sprachen veröffentlichte Buch „Von der Familie in die Kita. Ein Buch von Eltern für Eltern“.

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