Kassel – Der Zwischenbericht fällt positiv aus, denn es konnten fast 27 Hektar für das Projekt gewonnen werden. „Mit diesem Projekt leisten die Landwirtinnen und Landwirte einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz vor Ort. Denn heimische Feldvogelarten, wie das Rebhuhn, sind bereits jetzt auf der roten Liste der bedrohten Tierarten zu finden“, betont Umweltdezernent Thomas Ackermann bei einem Besuch einer Rebhuhn-Fläche bei Udenhausen.
Das Projekt basiert auf zwei Ansätzen zur Flächengewinnung für die heimischen Feldvogelarten. Der erste Ansatz, der bereits seit 2019 angewendet wird, beinhaltet einen finanziellen Ausgleich für landwirtschaftliche Flächen, die im Rahmen des „Rebhuhn-Projekts“ bewirtschaftet werden. Hier erhalten landwirtschaftliche Betriebe die entstandenen Kosten und den Ertragsausfall vom Fachdienst Landschaftspflege des Landkreises Kassel erstattet. Seit 2021 wird durch die Zusammenarbeit mit der Stadt Grebenstein noch ein weiterer Ansatz verfolgt. Die Kommune einigt sich mit den Pächtern kommunaler Flächen, den Pachtvertrag ohne Anpassung des Pachtzinses zu verlängern, wenn die Pächter im Gegenzug einen Flächenbeitrag in der Größenordnung von zehn Prozent der gepachteten Fläche für das „Rebhuhn-Projekt“ abtreten. „Die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit der Stadt Grebenstein im Rahmen dieses Projekts sind vorbildlich“, urteilt Jürgen Düster, Fachdienstleiter Landschaftspflege beim Landkreis Kassel. Diese habe dazu geführt, dass das Projektgebiet, bestehend aus den Gemarkungen der Stadt Grebenstein, auf die angrenzenden Gemarkungen der Stadt Hofgeismar, Carlsdorf und Kelze, ausgeweitet wurde. Laut Düster bringen derzeit 25 Landwirte an 30 unterschiedlichen Standorten Rebhuhnflächen ein.
Seit 2022 unterstützt der Landschaftspflegeverband Landkreis Kassel e.V. (LPV) beratend bei der Projektumsetzung und Erweiterung um geeignete Flächen. „Wir treffen uns mit den Bewirtschaftenden vor Ort, schauen die bisherige Maßnahmenumsetzung an und besprechen mögliche Optimierungen der Flächen“, berichtet Lydia Purkart, Mitarbeiterin des Landschaftspflegeverbandes.
„Gemeinsam konnten wir in diesem Pilotprojekt schon gute Lebensräume für das Rebhuhn schaffen. Wir hoffen, dass noch weitere Kommunen sich für das Projekt begeistern lassen. Wenn viele Flächennutzende mitmachen, können wir das Rebhuhn in unserer Region vor dem Aussterben retten“, so Ackermann abschließend.