Ermittler haben in Hessen einen mutmaßlichen Internetbetrüger festgenommen. Der 64-Jährige soll durch Anlagebetrug einen Schaden in Höhe von mindestens 1,2 Millionen Euro verursacht haben, wie die in dem Fall ermittelnde Polizei im baden-württembergischen Offenburg am Freitag mitteilte. Konkret werden ihm Betrug und ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
2012 soll er an der Gründung einer Scheinfirma in Hongkong beteiligt gewesen sein, die er später für den Anlagebetrug benutzt haben soll. Über Jahre soll er reichen Kunden vermeintlich lukrative Kapitalanlagen mit hohen monatlichen Renditen in Aussicht gestellt haben. Die Briefkastenfirma sei aber nie tätig gewesen. Das eingenommene Geld soll er für private Zwecke ausgegeben haben.
Gegen den Mann aus dem hessischen Seeheim-Jugenheim wurde seit Jahren ermittelt. Bereits 2020 wurde seine Wohnung in Mahlberg in Baden-Württemberg durchsucht. Dabei beschlagnahmten die Ermittler mehrere scharfe Schusswaffen. Dem 64-Jährigen gelang es, seinen Aufenthaltsort zu verschleiern.
Erst vor einigen Wochen ergaben sich Hinweise darauf, dass er sich in Südhessen aufhielt. Im August 2023 wurde ein Untersuchungshaftbefehl gegen ihn erlassen. Am Mittwoch nahmen ihn Zivilfahnder schließlich in Seeheim-Jugenheim fest. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
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