Indische Fachkräfte an Kreiskliniken

Fachkräftemangel erfordert von Personalverantwortlichen neue Wege zu gehen.

Kassel – „Der Fachkräftemangel macht auch vor den Kreiskliniken nicht Halt. Dadurch mussten wir neue Wege gehen, um dem Bedarf in der Pflege gerecht zu werden“, betont Silvan Uick, Betriebsleiter der Kreiskliniken, bei der Vorstellung der neuen Fachkräfte aus Indien. Drei Frauen haben über 7.000 Kilometer zurückgelegt, um im Wolfhager Land einen beruflichen Neuanfang zu wagen. Das Angebot eines unbefristeten Arbeitsvertrages gibt es nach dem Anerkennungspraktikum auf jeden Fall, so der Betriebsleiter. Joice Chacko, Anita Mathew und Anna Thomson freuen sich auf neue berufliche Herausforderungen.

Bis es zu einem dauerhaften Beschäftigungsverhältnis in der Region kommt, muss erst die Hürde des Anerkennungspraktikums genommen werden. Drei Monate im deutschen Gesundheitssystem sollen Klarheit über Abläufe und Tätigkeiten im Pflegebereich bringen. „Die drei Frauen sind sehr interessiert und können schon erste Vergleiche zwischen dem Klinikbetrieb in Indien und hier ziehen“, erklärt Michaela Grebe, Pflegedienstleitung Kreiskliniken, die aktuelle Situation. Von Anfang an seien alle Mitarbeitenden der Klinik in das Projekt mit den ausländischen Fachkräften einbezogen worden. Für die Wohnung in Wolfhagen, in der die Inderinnen untergebracht wurden, hätten zahlreiche Mitarbeitende Möbel gespendet und beim Aufbau geholfen. „Sogar Fahrräder wurden gespendet, damit die neuen Kolleginnen mobil sind und die Gegend erkunden können“, so Grebe.

Seit Ende März sind die drei Fachkräfte, mit Bachelor of Science in Nursing, schon in Wolfhagen. Mit Heidi Bettinghausen, Pflegepädagogische Leitung, ist eine erfahrene Mentorin gefunden worden, die den neuen Pflegerinnen viele Inhalte vermitteln kann. „Auch im privaten Bereich haben wir den Start in Wolfhagen aktiv unterstützt. Ob Bank-, Stadt- oder Krankenkassenanmeldung – wir haben geholfen, damit der Neubeginn gelingt“, sagt Michaela Grebe. Die Einbindung der neuen Mitarbeiterinnen sei für alle Beteiligten ein Herzensprojekt. „Wir freuen uns, dass wir hier so gut aufgenommen wurden. Wolfhagen und die Kreiskliniken werden uns immer vertrauter“, betonen Joice Chacko, Anita Mathew und Anna Thomson. Auch die Unterstützung durch den Förderverein der Kreiskliniken sei hilfreich gewesen.

„Mit diesen drei neuen Fachkräften gewinnen wir nicht nur gute Fachkräfte, sondern auch tolle Kolleginnen. Die Mitarbeitersuche im Ausland wird uns auch weiterhin beschäftigen“, so Betriebsleiter Uick abschließend.

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