Stadt Hanau öffnet Notschlafstelle im Franziskus-Haus

Mit Blick auf die für das Wochenende erwarteten starken Temperaturstürze öffnet das Franziskus-Haus ab sofort seine offene Notschlafstelle „Schneckenhaus".

Hanau – Die Einrichtung bietet bis zum Frühjahr mittel- und wohnungslosen Menschen in frostigen Nächten kurzfristig Schutz und eine sichere Übernachtungsmöglichkeit. „Die kommenden Nächte werden für viele eine ernsthafte Gefahr. Deshalb ist es wichtig, dass wir Orte haben, die unmittelbar Schutz bieten“, sagte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri beim Besuch im Franziskus-Haus. „Ich betone ausdrücklich: In unserer Stadt soll niemand der Kälte schutzlos ausgeliefert sein.“

Unter dem Namen „Schneckenhaus“ geführt stehen die zusätzlichen Schlafplätze über die Wintermonate abends am Eingang des Franziskus-Hauses in der Leipziger Straße/Ecke Matthias-Dassbach-Straße zur Verfügung. Nach Nutzen einer Klingel reagiert der Rufbereitschaftsdienst umgehend und sorgt für die Aufnahme in die Notschlafstelle. Am nächsten Morgen erfolgt eine Weitervermittlung an die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Ambulanten Fachberatungsstelle, um über die akute Notsituation hinaus individuelle Unterstützung anzubieten und Wege in weiterführende Hilfen zu eröffnen.

Das Angebot ergänzt die reguläre Herberge für wohnungslose Menschen, deren Aufnahme tagsüber erfolgt. Es ist Teil einer langjährigen Kooperation zwischen der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe und der Obdachlosenbehörde der Stadt Hanau. Durch diese enge Zusammenarbeit können Menschen ohne festen Wohnsitz schnell, unkompliziert und verlässlich Unterstützung erhalten.

Sollte die Kapazität des „Schneckenhauses“ erschöpft sein, stellt die Stadt Hanau weitere Unterbringungsmöglichkeiten bereit. Auch in diesen Fällen nimmt das Fachpersonal Kontakt zu den dort untergebrachten Personen auf, um mögliche weitergehende Hilfebedarfe zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Rettungsdienste, Krankenhäuser und Polizei sind über das Verfahren informiert.

Der Bedarf bleibt hoch: Im vergangenen Winter wurden an 132 Tagen insgesamt 719 Übernachtungen gezählt, davon allein 577 in den von der Stadt Hanau bereitgestellten Unterkünften. Die Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit niedrigschwelliger Angebote und einer engen Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen.

„Diese Zahlen zeigen, wie wichtig solche niederschwelligen Angebote und eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen sind“, so der Bürgermeister Dr. Bieri. „Die kommenden Nächte können lebensgefährlich werden. Umso wichtiger ist ein Ort, an dem Menschen schnell und unkompliziert Schutz finden. Ich danke dem Franziskushaus ausdrücklich für sein Engagement und die Unterstützung.“

Nähere Auskunft erteilen tagsüber die Mitarbeitenden der Ambulanten Fachberatungsstelle unter den Telefonnummern 06181/3609-33, -34 oder -35.

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