Hanau: Kinderbecher sorgt für Elternfreude

Während des ersten Corona-Lockdowns im April 2020 initiierte Martin Hoppe, Leiter des Fachbereichs Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, die Reihe „Objekt der Woche“.

Hanau – Seither stellt er immer montags ein Exponat der Hanauer Museumssammlungen und besonders erwähnenswerte Objekte im Stadtgebiet vor. Mit dem „Wippe-Dippe“ feiert die Reihe ein beachtliches Jubiläum, denn es handelt sich um Nummer 250.

Das Potpourri von Beschreibungen von Staatsporträts bis hin zu kleinen Dingen des Alltags ist auf große Resonanz gestoßen. „Damit hat niemand gerechnet, selbst der Initiator nicht, aber wir freuen uns, dass Martin Hoppe die Ideen nicht ausgehen und er die Reihe fortsetzen wird“, kommentiert Oberbürgermeister Claus Kaminsky die regelmäßigen Hinweis auf Besonderheiten der Hanauer Stadtgeschichte.

Zum Jubiläum hat Hoppe wieder eine Hanauer Kuriosität ausgegraben. Freundinnen und Freunde des hessischen Dialekts sind ob des Namens entzückt, Eltern freuen sich über saubere Tische beim Essen von Kleinkindern. Die Rede ist vom „Wippe-Dippe“, Baby´s Wunderbecher.

Aufmerksame Leserinnen und Leser erinnern sich an Nr. 99 der Reihe über den „Süßen Heinrich“ mit Würdigung des Erfinders Heinrich Kurz samt Enkel Theodor Jacob (#099 – Museen Hanau). Die Idee des jetzt vorgestellten Trinkbechers als „Baby-Learner“ stammt ursprünglich aus den USA und wurde wie der Zuckerspender ab den 1960er Jahren durch „Helly-Erzeugnisse“ im Kinzigheimer Weg gehandelt („Herstellung und Vertrieb von guten und praktischen Babyartikeln, Haushalts- und Wirtschaftsartikeln, insbesondere aus Plastik unter der gesetzlich geschützten Bezeichnung, Belieferung insbesondere von Großhandelsgeschäften und Kaufhäusern“). Ein Exponat dieses Bechers befindet sich in den umfangreichen Sammlungen der Städtischen Museen Hanau.

Das Geniale am „Wippe-Dippe“ ist der beschwerte Untergrund, der die Tasse immer wieder ins Lot bringt, so dass (eigentlich) nichts vom Getränk oder Brei darin „verdröbbelt“ werden kann. Eltern konnten zwischen zwei „Übungstrinkdeckeln“ wählen: mit Trinkmundstück und Durchsicht-Deckel, „damit Ihr Kind spielend aus dem Becher trinken lernt, die Ausätze brauchen Sie nur kurze Zeit verwenden. Viel Erfolg!“. Aktuelle Hersteller bieten die Fortschreibung als ungelenk formulierte „Wippen Dippen Tasse“ feil. „Da dreht sich der hessische Magen um… Sagen wir lieber „Schaukeltass´“, holländisch „tuimel drinkbeker“ = Taumeltasse oder belassen es bei dem sympathischen Begriff „Wippe-Dippe“, so Martin Hoppe.

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