Prozess gegen mutmaßliche IS-Unterstützerin in Frankfurt am Main begonnen

Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat der Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Unterstützerin begonnen.

Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat am Mittwoch der Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Unterstützerin begonnen. Die Anklage wirft der 33-Jährigen die Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor. Zudem soll sie die Erziehungspflicht gegenüber ihren Kindern verletzt haben. Laut Anklage schloss sie sich 2014 mit ihren beiden damals fünf drei Jahre alten Kindern dem IS in Syrien an.

Bereits 2011 soll sie sich in Pakistan aufgehalten haben, wo sich ihr Mann der Islamischen Bewegung Usbekistan angeschlossen hatte. Als er 2012 getötet wurde, sei sie 2014 mit einem mittlerweile neuen Ehemann und ihren Kindern nach Syrien gegangen, um sich dem IS anzuschließen.

Dabei soll die 33-Jährige erhebliche Gefahren für ihre Kinder durch die Weiterreise in ein Bürgerkriegsgebiet billigend in Kauf genommen haben. In Syrien soll sie ihren Mann durch die Führung des Haushalts und die Erziehung der 2015 und 2017 geborenen gemeinsamen Kinder unterstützt haben. Zudem habe sie ihren Mann bei der Unterbringung und Versorgung der Witwen von IS-Kämpfern mit Übersetzungen unterstützt.

2019 wurde die Angeklagte von kurdischen Einheiten festgenommen und in ein Gefangenenlager gebracht. Im November 2022 wurde sie mit ihren Kindern zurück nach Deutschland gebracht. Nach fast drei Monaten kam sie im Januar 2023 aus der Untersuchungshaft frei. Bis Mitte September sind acht weitere Verhandlungstermine angesetzt.
© AFP

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