Frau beim Küssen auf Zebrastreifen angefahren: Lebenslang für Fahrer wegen Mordes

Achteinhalb Jahre nach dem Tod einer Frau auf einem Zebrastreifen in Hessen ist ein Autofahrer zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Achteinhalb Jahre nach dem Tod einer Frau auf einem Zebrastreifen in Hessen ist ein Autofahrer zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Frankfurt am Main sprach den 34-Jährigen am Montag des Mordes schuldig, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Kammer sah einen Tötungsvorsatz.

Die 41-Jährige Frau hatte in Kriftel im Main-Taunus-Kreis küssend mit ihrem Partner auf einem Zebrastreifen gestanden, als sie im Sommer 2015 von dem Autofahrer erfasst und nach Gerichtsangaben mehrere hundert Meter mitgeschleift wurde. Sie starb an ihren schweren Verletzungen. In einem ersten Prozess wurde der Angeklagte im Jahr 2018 wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

Der Bundesgerichtshof hob das Urteil später auf und verwies es zur neuerlichen Verhandlung zurück an das Landgericht. Die Kammer sah nun in der Tatsache, dass die Frau nach dem Anfahren von der Motorhaube gerutscht und unter ein Rad geraten war, der Angeklagte aber dennoch weiterfuhr, einen Tötungsvorsatz.

Mit der Verurteilung zu lebenslanger Haft folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf Körperverletzung mit Todesfolge plädiert. Der Angeklagte war bereits während des Prozesses im vergangenen Jahr in Untersuchungshaft genommen worden.
© AFP

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