Durchsuchungen bei Letzter Generation nach Blockade an Flughafen in Frankfurt

Zwei Wochen nach der Blockade des Flughafens Frankfurt am Main sind acht Wohnungen von Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation durchsucht worden.

Zwei Wochen nach der Blockade des Flughafens Frankfurt am Main sind acht Wohnungen von Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation durchsucht worden. Die Gruppe selbst berichtete am Donnerstag von Razzien in Berlin, Leipzig, Freiburg, Halle und Mannheim. Ein Sprecher der Frankfurter Polizei bestätigte, dass es infolge der Aktion am Flughafen Ende Juli Durchsuchungen gegeben habe.

Am 25. Juli hatten sich acht Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation auf dem Flughafengelände festgeklebt, um für besseren Klimaschutz zu protestieren. Dem Flughafenbetreiber Fraport zufolge fielen deshalb rund 230 von 1400 geplanten Flügen aus.

Die acht Menschen zwischen 20 und 44 Jahren wurden nach Angaben der Ermittler vorübergehend festgenommen, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Polizei und Staatsanwaltschaft teilten nun mit, dass gegen sie wegen des Verdachts der Nötigung, der gemeinschädlichen Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs ermittelt werde.

Es habe Durchsuchungsbeschlüsse für ihre Wohnungen gegeben, die am Donnerstagmorgen in Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt vollstreckt worden seien. Den Beschuldigten seien auch DNA-Proben entnommen worden, die zum Abgleich mit Spuren dienen sollten.

Die Letzte Generation kündigte am Donnerstagnachmittag an, trotz des „massiven Einschüchterungsversuches seitens der Behörden“ den Protest auszuweiten. Sie rief alle Unterstützerinnen und Unterstützer dazu auf, „friedlich an allen Flughäfen des Landes ihre Sorgen in der eskalierenden Klimakatastrophe zum Ausdruck zu bringen“.

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverband ADV, Ralph Beisel, machte der Gruppe ein Gesprächsangebot. „Der Luftverkehr und insbesondere die deutschen Flughäfen stellen sich ihrer Verantwortung“, erklärte er.

Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) begrüßte das Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden. „Sie müssen die Härte unseres Rechtsstaats spüren“, erklärte er in Bezug auf die Aktivisten, welche sich am Flughafen festgeklebt hatten. Er setze darauf, „dass es schon bald zu einer deutlichen Bestrafung durch die Justiz kommt.“
© AFP

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