Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat Anklage gegen einen pädophilen Priester aus Hessen erhoben. Dem 42-Jährigen werde der sexuelle Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt sowie das Herstellen, der Besitz und die Zugänglichmachung von Kinder- und Jugendpornografie vorgeworfen, teilte die Behörde am Freitag mit.
Der katholische Pfarrer aus dem Landkreis Fulda soll zwischen Februar 2022 und Juli 2022 auf einer Chatplattform gezielt Kinder und Jugendliche kontaktiert und ihnen kinderpornografische Videos vorgespielt haben. Zudem soll er von ihnen gefordert haben, sich vor einer Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen.
Von diesen Übertragungen soll er heimlich Aufnahmen gemacht und sie auf seinem Computer gespeichert haben. Die Ermittlungen gegen den Mann kamen durch einen Hinweis vom National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) ins Rollen. Dabei handelt es sich um eine renommierte Organisation aus den USA, die Hinweise auf Straftaten an Kindern entgegennimmt und an die Behörden weiterleitet. Der 42-Jährige soll das Material Dritten im Internet zugänglich gemacht haben.
Eine Durchsuchung habe den Verdacht gegen den Mann bestätigt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft weiter mit. Dabei sei eine Vielzahl von Dateien beschlagnahmt worden. Insgesamt werden dem Mann 71 Fälle vorgeworfen. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Landgericht Fulda entscheiden.
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