Dem Weihnachtsgeschäft fehlt es aus Sicht des Einzelhandels weiterhin an Schwung. Die zurückliegende Woche vor dem zweiten Advent sei mit einem geschätzten Umsatz von 14 Milliarden Euro „ähnlich durchwachsen“ verlaufen wie die Vorwoche, erklärte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Sonntag. Nur ein Viertel der bisher befragten Unternehmen sei mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts zufrieden.
Der HDE befragte 318 Unternehmen. Zufrieden äußerten sich dem Verband zufolge Händlerinnen und Händler vor allem in den Bereichen Drogerie und Kosmetik sowie der Buch-, Technik- und Lebensmittelhandel. Enttäuscht zeigte sich hingegen der Schuh- und Bekleidungshandel.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte dem Portal „t-online“: „Es wäre viel mehr drin, denn eigentlich stehen die Deutschen im europäischen Vergleich hervorragend da.“ Die Deutschen hätten während der Corona-Zeit viel gespart und somit durchaus Rücklagen zum Ausgeben. „Doch viele Menschen sind unsicher, ob ihr Arbeitsplatz in Zukunft sicher ist, und sparen lieber.“ Dieses ungute Gefühl hemme den Konsum. ,Gefragt seien aktuell „kleine Luxusprodukte wie Dubai-Schokolade“. Auch analoge Geschenke wie Gesellschaftsspiele und Bücher werden laut Genth gut verkauft.
Insgesamt erwartet der HDE ein leichtes Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr. Der Verband rechnet für das Weihnachtsgeschäft im November und Dezember mit einem Umsatz von 121,4 Milliarden Euro, das wären 1,3 Prozent mehr als 2023.
Mit Blick auf das kommende Jahr sei er hoffnungsvoll, sagte Genth „t-online“. Doch diese Zuversicht hänge stark vom Ergebnis der Bundestagsneuwahl ab. Von einer neuen Regierung fordere der HDE wettbewerbsfähige Energiepreise auch für den Handel sowie eine Deckelung der Sozialversicherungsabgaben.
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