In einem Prozess um den Schmuggel von acht Tonnen Kokain sind elf Angeklagte in Hamburg zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Hamburg sprach die 25 bis 57 Jahre alten Männer am Freitag des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln als Mittäter oder Helfer schuldig und verhängte Freiheitsstrafen zwischen sechs Jahren und drei Monaten sowie 15 Jahren, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
Insgesamt ging es in dem seit Oktober 2021 laufenden Verfahren um neun Lieferungen, bei denen im Jahr 2020 insgesamt rund acht Tonnen in Seecontainern verstecktes Kokain über den Hamburger Hafen eingeschmuggelt wurde oder werden sollte. Die Drogen waren teilweise unter Bananen oder Holzkohle versteckt.
Das Kokain ging größtenteils in die Niederlande. Ein kleinerer Teil endete demnach auch in Bremen. Als Entlohnung für ihre Schmuggeldienste kassierten die Angeklagten 15 Prozent des Kokains, das sie weiterverkauften.
Einige der Angeklagten arbeiteten demnach bei Terminalbetreibern und einer Spedition im Hafen oder als Lastwagenfahrer. Der inzwischen 40-jährige Hauptangeklagte war dem Gericht zufolge an der Organisation aller neun Transporte beteiligt, er erhielt die höchste Strafe.
Die Staatsanwaltschaft hatte für die Angeklagten Gesamtfreiheitsstrafen zwischen siebeneinhalb und 15 Jahren gefordert. Die Verteidigung beantragte jeweils Freispruch, zum Teil hilfsweise eine Einstellung des Verfahrens oder sie stellte im Falle einer Verurteilung unterschiedliche Anträge zur Strafhöhe. Der Prozess dauerte 113 Tage.
Seit mehreren Jahren fangen Sicherheitsbehörden im europäischen Häfen verstärkt teils riesige Kokainlieferungen ab, die in normalen Frachtcontainern versteckt sind.
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