Förderprogramm „Jung kauft Alt“ startet Dienstag

Das Förderprogramm "Jung kauft Alt", das Familien mit kleinen und mittleren Einkommen beim Kauf von Wohneigentum helfen soll, startet am Dienstag.

Über zinsverbilligte Kredite der Förderbank KfW will der Staat den Kauf sanierungsbedürftiger Häuser und Wohnungen zur Eigennutzung erleichtern, wie ein Sprecher des Bauministeriums am Montag sagte. Dafür stehen in diesem Jahr 350 Millionen Euro zur Verfügung.

Voraussetzung für eine Förderung ist die Sanierung des Gebäudes auf den Standard EH70. EH70 bedeutet, dass ein Gebäude 70 Prozent der Energie verbraucht, die ein gesetzlich definiertes Standardhaus benötigt. „Dazu hat man 54 Monate nach Kreditzusage Zeit“, sagte der Ministeriumssprecher. Die Förderung könne zudem auch mit Mitteln aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude für einen Heizungstausch kombiniert werden. ,Branchenverbände hatten gewarnt, die energetischen Förderkriterien des Programms dürften nicht zu „drastisch“ sein. Viele ältere Häuser hätten schlechte Energiestandards.

Bedingungen für die Förderung sind laut einem Bericht des „Handelsblatts“: Eine Familie muss mindestens ein minderjähriges Kind im Haushalt haben. Das zu versteuernde Haushaltseinkommen darf maximal 90.000 Euro betragen; dazu kommen 10.000 Euro für jedes minderjährige Kind im Haushalt. Die Familie darf zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht über weiteres Wohneigentum verfügen. Ferienwohnungen oder Gartenhäuser sind nicht förderfähig.

Das sanierte Gebäude muss mindestens zehn Jahre lang zu Wohnzwecken genutzt werden; die geförderte Familie muss darin mindestens fünf Jahre lang wohnen. ,Gewährt werden dem Bericht zufolge Kredite mit einer Laufzeit zwischen sieben und maximal 35 Jahren und einer zehn- oder 20-jährigen Zinsbindung. Der Kredithöchstbetrag ist abhängig von der Zahl der Kinder: Bei einem Kind sind es 100.000 Euro, bei zwei Kindern 125.000 Euro, bei drei Kindern 150.000 Euro. Die Zinssätze wollte das Ministerium am Nachmittag bekanntgeben, wie der Sprecher sagte.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte die Mittel für das Programm Anfang August freigegeben. Das Bauministerium erklärte damals, „Jung kauft Alt“ unterstütze auch ländliche Räume und dünn besiedelte Regionen, in denen historische Bausubstanz in Ortskernen leer steht.
© AFP

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