Fast 3,2 Millionen Arbeitskräfte 2023 in sogenannter Stiller Reserve

Sie sind nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar, wünschen sich aber trotzdem Arbeit und bilden somit die Gruppe der "Stillen Reserve".

Sie sind nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar, wünschen sich aber trotzdem Arbeit und bilden somit die Gruppe der „Stillen Reserve“: Das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial in Deutschland hat 2023 bei fast 3,2 Millionen Menschen gelegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, waren das knapp 17 Prozent aller Nichterwerbspersonen.

Die Stille Reserve umfasst alle, die zwar kurzfristig nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar sind oder nicht aktiv nach Arbeit suchen, sich aber trotzdem Arbeit wünschen. Sie werden in mehrere Gruppen unterteilt.

Etwa 372.000 Menschen gehörten vergangenes Jahr zu jenen, die zwar Arbeit suchen, kurzfristig jedoch keinen Job aufnehmen können – etwa wegen Betreuungspflichten. Die zweite Gruppe umfasst mit rund 945.000 Menschen alle, die gern arbeiten würden und auch verfügbar sind, aber nicht aktiv Arbeit suchen, etwa weil sie glauben, keine passende Tätigkeit zu finden.

Die dritte Gruppe ist am schwersten für den Arbeitsmarkt zu erreichen: Rund 1,85 Millionen Menschen suchten keine Arbeit und waren auch nicht verfügbar, hatten aber einen generellen Arbeitswunsch.

Die Gründe für die Nichtverfügbarkeit sind vielfältig und unterscheiden sich zum Beispiel stark je nach Geschlecht. So gaben 32 Prozent der Frauen zwischen 25 und 59 Jahren in der Stillen Reserve an, dass sie aufgrund von Betreuungspflichten derzeit keine Arbeit aufnehmen können. Bei den Männern in dieser Altersspanne waren es nur vier Prozent. Gesundheitliche Probleme waren bei 35 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen der Hauptgrund für ihre Inaktivität am Arbeitsmarkt.

Wie die Statistiker weiter mitteilten, hatten im vergangenen Jahr 58 Prozent der Menschen in der Stillen Reserve mindestens ein mittleres oder ein hohes Qualifikationsniveau. Sie verfügten also mindestens über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder über die Hoch- oder Fachhochschulreife.
© AFP

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