Familien deutsch-israelischer Geiseln hoffen auf Hilfe aus Berlin bei neuer Vermittlung

Rund hundert Tage nach der Entführung durch die islamistische Hamas in den Gazastreifen haben die Familien mehrerer deutsch-israelischer Geiseln bei einem Besuch in Berlin die Bundesregierung um Hilfe bei einer neuen Vermittlung gebeten.

Rund hundert Tage nach der Entführung durch die islamistische Hamas in den Gazastreifen haben die Familien mehrerer deutsch-israelischer Geiseln bei einem Besuch in Berlin die Bundesregierung um Hilfe bei einer neuen Vermittlung gebeten. „Von Deutschland wünschen wir uns, dass es auf  Katar als wichtigen Vermittler einwirkt, um alle Geiseln freizubekommen“, sagte Efrat Machikawa, die Nichte des aus dem Kibbuz Nir Oz entführten 89-jährigen Gadi Moses, am Montag vor Journalisten in der israelischen Botschaft in Berlin. „Denn die Zeit für die Geiseln wird knapp.“

Die rund zehn Familien umfassende Delegation wollte ihre Bitte auch bei einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vortragen, der die Angehörigen in Schloss Bellevue am Montagvormittag empfing. „Wir wissen, dass Deutschland alles tut, um uns zu helfen“, sagte Alon Nimrodi, dessen 19-jähriger Sohn Tamir von der radikalislamischen Palästinenserorganisation entführt wurde. Diese Haltung Deutschlands habe er auch bei dem jüngsten Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Jerusalem wahrgenommen. Deutschlands Solidarität für Israel sei „ein Vorbild für die Welt“, fügte Machikawa hinzu.

Am 7. Oktober hatten Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften radikalislamischen Hamas Israel brutal überfallen und 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 132 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben noch im Gazastreifen, allerdings sind 25 von ihnen vermutlich tot.

Als Reaktion auf den beispiellosen Hamas-Überfall hatte Israel der Palästinenserorganisation den Krieg erklärt und einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen gestartet. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 24.000 Menschen getötet.

Katar gilt als wichtiger Vermittler zwischen Israel und der Hamas. Gemeinsam mit den USA und Ägypten spielte das Golfemirat eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung einer einwöchigen Feuerpause und der Freilassung von dutzenden von der Hamas verschleppten Geiseln Ende November.
© AFP

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