Trotz der Einigung mit der Lokführergewerkschaft GDL auf eine künftige 35-Stunden-Woche ist die Bahn zuversichtlich hinsichtlich der dafür nötigen Arbeitskräfte. „Ich bin überzeugt davon, dass viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch durchaus mehr arbeiten wollen – zumindest sind das die Signale, die wir erhalten“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Dienstag in Berlin. Damit bezog er sich darauf, dass Beschäftigte auch freiwillig mehr arbeiten können und dann dafür auch mehr Geld erhalten.
Da zugleich im Zuge der Tarifeinigung der Umfang des Urlaubswahlmodells reduziert wurde, „sind wir der Überzeugung, dass wir diese Kapazitäten leisten können“, sagte Seiler zur finanziellen Belastung durch den Tarifabschluss weiter. Außerdem komme der erste Schritt der möglichen Verkürzung auf 37 Wochenstunden erst zum Jahr 2026. „Wir haben also noch eindreiviertel Jahre Zeit, um uns entsprechend vorzubereiten“, sagte der Bahn-Manager. Nichtsdestotrotz müsse sich die Bahn „weiter auf dem Arbeitsmarkt anstrengen“.
Bahn und GDL hatten am Montag eine Einigung im monatelangen Tarifkampf verkündet und am Dienstagmorgen Details dazu veröffentlicht. Demnach einigten sich beide Parteien unter anderem auf eine schrittweise Absenkung der wöchentlichen Regelarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bis 2029 bei vollem Lohnausgleich. Wer mehr arbeiten möchte, kann das tun und erhält entsprechend mehr Gehalt. Außerdem gibt es eine Inflationsausgleichsprämie und mehr Gehalt.
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