Experte: Aus der E-Auto-Prämie und Festhalten am Verbrenner wirft Industrie zurück

Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer macht das Aus der Umweltprämie beim Kauf von E-Autos im vergangenen Jahr sowie das Festhalten vieler Politiker am Verbrennermotor in der Debatte um dessen Ende für die Schwäche der Autoindustrie verantwortlich.

Durch den „unüberlegten“ Stopp der Umweltprämie seien die Verkaufszahlen von E-Autos eingebrochen, erklärte Dudenhöffer am Montag. Hinzu komme „das Gerede vieler konservativer Politiker, die eine blumige Zukunft des Verbrennungsmotors malen und in traumtänzerischer Weise Syn-Fuels, für die es bisher keinerlei industrielles Konzept gibt, in den Himmel loben“.

Dudenhöffer macht auch der EU Vorwürfe. Zum einen befeuere Brüssel „medienwirksam“ die Zweifel am geplanten Verbrenner-Aus im Jahr 2035, zum anderen erhöhe die EU-Kommission mit ihren Einfuhrzöllen auf chinesische E-Autos künstlich die Preise für Elektroautos in Europa. „Es ist eine toxische Mischung aus Berlin und Brüssel, die langfristig dem Autostandort Deutschland großen Schaden zufügt“, erklärte der Experte aus Bochum.

China sieht er beim Thema E-Autos weit vorne. Der Elektro-Anteil in der Volksrepublik sei mit 22,6 Prozent viel höher als in der EU, wo er zuletzt wieder auf unter 13 Prozent gefallen war – vor allem wegen rückläufiger Verkaufe in Deutschland. „China führt weltweit und kann daher erhebliche Skalierungsvorteile für seine Autoindustrie nutzen“, erklärte Dudenhöffer.

Den EU-Herstellern fehle vor allem der Rückhalt durch einen starken heimischen Absatzmarkt. „Geht die Entwicklung weiter muss man davon ausgehen, dass Europa es nicht gelingen wird, die Autoindustrie von morgen – und das ist das Elektroauto – eine Heimat oder wettbewerbsfähigen Standort zu bieten“, warnt der Experte.
© AFP

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