In den Tarifverhandlungen für die rund 140.000 Beschäftigten der privaten Banken ist die erste Gesprächsrunde ergebnislos geblieben. „Die Arbeitgeber haben unsere Forderung als zu hoch zurückgewiesen und gleichzeitig keine eigenen konkreten Vorschläge in dieses erste Gespräch eingebracht“, beklagte die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag. Die Beschäftigten hätten aber in den vergangenen Jahren „einen deutlichen Teil ihres Einkommens eingebüßt“ und dieser Kaufkraftverlust müsse „aufgefangen werden“.
Verdi fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat sowie für die Nachwuchskräfte ein Plus von 250 Euro. Auch über Arbeitszeitregelungen möchte die Gewerkschaft verhandeln. Der an den Tarifverhandlungen ebenfalls beteiligte Deutsche Bankangestellten-Verband fordert 16 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwei Jahren – mindestens aber 600 Euro mehr – sowie eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit.
Der Arbeitgeberverband (AGV) Banken wies diese Forderungen als „deutlich zu hoch“ zurück. Mit Blick auf die schwache Konjunktur, niedrige Inflationsprognosen und anhaltend hohe geopolitische Risiken seien zweistellige Gehaltszuwächse für ein Jahr „weit überzogen“. Die Zinswende der Europäischen Zentralbank werde perspektivisch außerdem zu sinkenden Zinserträgen führen und damit „die wichtigste Ertragsquelle der Banken schmälern“.
Die Tarifgespräche sollen am 17. Juni fortgesetzt werden.
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