Zwei Monate nach dem Rücktritt des Bremer CDU-Chefs Carsten Meyer-Heder hat die Partei einen neuen Vorsitzenden. Auf einem Sonderparteitag in der Hansestadt wurde der frühere Fraktionschef Heiko Strohmann am Montagabend mit 78,9 Prozent der Stimmen zum CDU-Landesvorsitzenden gewählt, wie die Partei mitteilte.
Sein Vorgänger Meyer-Heder war Ende September wegen Äußerungen über eine Zusammenarbeit mit der AfD zurückgetreten. In einem Interview hatte Meyer-Heder mit Blick auf die AfD unter anderem gesagt, es gehe „um die Inhalte und nichts Anderes“. Weiter sagte er: „Wenn wir Dinge bewegen wollen, und wir sind dann einer Meinung mit der AfD, warum nicht?“. Nach Kritik trat Meyer-Heder zurück.
Strohmann sagte in seiner Rede auf dem Parteitag, er wolle das Profil der Partei schärfen: „Wir müssen weniger nach rechts und nach links schauen und stärker darauf setzen, wofür wir als CDU stehen, wovon wir als Partei überzeugt sind.“ Als zentrale Themen nannte er die innere Sicherheit, die Bildungspolitik sowie die Modernisierung der Infrastruktur.
Der gebürtige Rostocker Strohmann lernte in der DDR Schiffsbetriebsschlosser mit Abitur, erhielt aber ein Studienverbot. Nach seiner Ausbürgerung lebt er seit 1989 in Bremen. Der heute 55-Jährige gründete einen Firmenverband von Brezelbäckereien.
In der Bremer CDU hatte Strohmann bereits wichtige politische Ämter inne. Von 2002 bis 2007 war er Landesgeschäftsführer der Partei. Von Juli 2021 bis Juni 2023 war er zudem Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft, der er seit 1999 angehört.
In Bremen regiert seit der Bürgerschaftswahl im Mai weiterhin ein rot-grün-rotes Bündnis unter Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD).
© AFP