Bei einer Protestaktion gegen den Ausbau des Tesla-Werks im brandenburgischen Grünheide haben mehrere Teilnehmer versucht, auf das Betriebsgelände vorzudringen. Das habe die Polizei aber verhindert, sagte ein Sprecher am Freitag. Bereits am Mittwoch hatte ein sogenanntes Aktionswochenende gegen Tesla begonnen.
Dem Polizeisprecher zufolge löste sich der Demonstrationszug vom Bahnhof zum Werk in Kleingruppen auf und begann mit verschieden Störaktionen. Unter anderem sei versucht worden, auf das Werksgelände zu gelangen. Es gebe Informationen über Verletzte bei der Polizei und unter den Teilnehmern. Zahlen konnte der Sprecher aber noch nicht nennen.
Am Freitagnachmittag sei ein Großteil der Teilnehmer wieder zurück in das neu errichtete Protestcamp gegangen, sagte er weiter. Es gebe noch eine Blockade mit wenigen Menschen auf einer Landstraße, die aber aufgelöst werde.
Das Bündnis „Disrupt Tesla“ berichtete, dass etwa 800 Aktivistinnen und Aktivisten auf dem Gelände gewesen seien. Insgesamt war die Rede von mehr als 1000 Teilnehmern an den Protesten.
Auch am Flugplatz Neuhardenberg gab es der Polizei zufolge Proteste gegen den Autobauer. Die Firma nutzt den Platz als Zwischenlager. Aktivisten hätten Pyrotechnik gezündet, später sei auf der Zufahrtsstraße demonstriert worden. Die Organisation Robin Wood demonstrierte nach eigenen Angaben vor dem Tesla-Store in Berlin.
Die Aktivistinnen und Aktivisten kritisieren die geplante Erweiterung des Werks in Grünheide. Die Region werde „an Tesla ausverkauft“, erklärte das Bündnis. „Unsere Lebensgrundlagen stehen nicht zum Verkauf.“
Bereits seit Ende Februar demonstrieren Umweltschützer im Wald in der Nähe des Werks gegen die Erweiterung und eine damit einhergehende Rodung. Dieses Camp war aber der Polizei zufolge nicht dasjenige, von dem die Proteste am Freitag ausgingen. Im Februar hatte sich die Mehrheit der Einwohner der Gemeinde Grünheide in einer Bürgerbefragung gegen die Erweiterung ausgesprochen.
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