Bei der Betriebsratswahl beim US-Elektroautobauer Tesla von Montag bis Mittwoch hofft die IG Metall auf einen Erfolg ihrer Kandidatinnen und Kandidaten. Der IG-Metall-Bezirksleiter Berlin und Brandenburg, Dirk Schulze, sagte am Montag im Sender RBB, die Produktionsmethoden bei dem US-Unternehmen müssten „menschlicher“ werden. Nötig sei ein Tarifvertrag – nur damit gebe es eine „dauerhafte juristische einklagbare Sicherheit“ für die Beschäftigten.
Im amtierenden Betriebsrat bei Tesla sind keine Kandidaten der Gewerkschaft vertreten. Das Gremium war vor zwei Jahren von rund 2300 Beschäftigten gewählt worden. Mittlerweile arbeiten bei Tesla rund 12.500 Menschen, weswegen neu gewählt wird.
Schulze sagte im RBB, er habe das Gefühl, dass der amtierende Betriebsrat „nicht so sehr auf der Seite der Belegschaft steht“. Viele vermuteten oder sagten, „die stehen eher näher am Management“.
Bei einer starken Vertretung der Gewerkschaft im Betriebsrat „würden wir zuallererst die Produktionsmethoden menschlicher gestalten“. Die kurzen Taktzeiten bei Tesla, die „immer wiederkehrenden Tätigkeiten – das schlaucht natürlich“, das mache die Menschen „müde und kaputt und anfällig für Krankheiten“. Nötig seien „angemessene Bandpausen“ und „ein Ende dieser ständigen Unterbesetzung“.
Im Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide war Anfang 2022 die Produktion gestartet. Am 28. Februar 2022 wurde erstmals ein Betriebsrat gewählt – er bestand bei damals rund 2300 Beschäftigten aus 19 Betriebsratsmitgliedern. Der neue Betriebsrat wird 39 Mitglieder haben.
Tesla-Chef Elon Musk hat wiederholt Forderungen nach einer gewerkschaftlichen Organisation seiner weltweit 127.000 Beschäftigten abgelehnt. In Schweden streiken Beschäftigte in Reparaturwerkstätten von Tesla deshalb seit Monaten. Sie werden unterstützt von Beschäftigten anderer Branchen.
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