Siebeneinhalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer 82-Jährigen im brandenburgischen Cottbus ist ein junger Mann zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der damals 17-Jährige die Frau in ihrer Wohnung erwürgt hatte, um ihr danach Wertgegenstände und Geld zu stehlen, wie ein Sprecher des Landgerichts Neuruppin am Donnerstag sagte.
Das Gericht verurteilte den heute 25-Jährigen wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge, wie der Sprecher sagte. Der Jugendliche war ein Nachbar der Frau in Cottbus. In ihrer Wohnung wurden zahlreiche DNA-Spuren des Angeklagten gefunden. Die Staatsanwaltschaft forderte im Prozess eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren.
Die Verteidigung plädierte dem Sprecher zufolge hingegen auf Freispruch. Bereits im Mai 2020 hatte es in dem Fall einen Freispruch für den Beschuldigten gegeben. Doch nachdem die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hatte, hob der Bundesgerichtshof das Urteil des Cottbuser Landgerichts auf und verwies den Fall an das Landgericht Neuruppin.
Die Kammer, die das Urteil bereits am Dienstag fällte, stellte nun außerdem eine rechtswidrige Verfahrensdauer fest. Die Freiheitsstrafe für den Verurteilten verkürzt sich dadurch um drei Monate. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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