Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr als eine Million neue Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung installiert worden. Das seien mehr als jemals zuvor, teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am Dienstag mit. Rund ein Viertel (270.000) davon waren demnach Steckersolargeräte, sogenannte Balkonkraftwerke. Das war mehr als eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr.
Der Anteil der Balkonkraftwerke an der gesamten neu installierten Solarleistung war dabei eher gering: Er betrug nur knapp zwei Prozent an der 2023 insgesamt in Deutschland neu installierten Photovoltaik-Leistung, wie der BSW mitteilte. Auf Dächern und Freiflächen wurden demnach Anlagen mit einer Spitzenleistung von insgesamt 14 Millionen Kilowattstunden neu in Betrieb genommen. Rund die Hälfte dieser neu installierten Leistung entstand auf Eigenheimen.
In Deutschland sind laut BSW inzwischen rund 3,7 Millionen Photovoltaik-Systeme installiert. Sie produzierten im vergangenen Jahr 62 Milliarden Kilowattstunden und deckten damit rund zwölf Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Die 14 Milliarden Kilowattstunden Leistung, die 2023 neu installiert wurden, bedeuten den Angaben zufolge einen Anstieg um 85 Prozent im Vergleich zu 2022.
Auch für dieses Jahr rechnet der Verband mit einer hohen Nachfrage nach Solaranlagen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des BSW können sich 69 Prozent der Eigentümer von Wohnimmobilien, die über geeignete Dachflächen verfügen, vorstellen eine Solaranlage auf ihrer Dachfläche zu errichten. 16 Prozent planen dies demnach bereits in den kommenden zwölf Monaten.
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