Bericht: VW will vor allem beim Lohn sparen

Der Autohersteller Volkswagen will nach Informationen "Handelsblatts" in der aktuellen Krise vor allem beim Lohn für seine Mitarbeiter sparen.

Eine Kürzung der Gehälter um pauschal zehn Prozent würde bereits 800 Millionen der angestrebten Einsparungen in Höhe von vier Milliarden Euro bringen, wie die Zeitung am Dienstag unter Verweis auf Konzernkreise berichtete. Über die Streichung von Bonuszahlungen und Zuschlägen sowie Nullrunden in den kommenden zwei Jahren würden sich die Einsparungen auf zwei Milliarden pro Jahr summieren.

Nach Angaben des Gesamtbetriebsrats von VW plant das Unternehmen die Schließung von drei Werken und den Abbau zehntausender Stellen. Die Abgabe von Werken hätte dem Zeitungsbericht zufolge aber weniger Einspareffekte als die Lohnmaßnahmen. VW selbst äußerte sich bislang nicht zu seinen Sparplänen, konkrete Vorschläge soll es am Mittwoch geben. Dann ist die Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal geplant, außerdem gehen die Tarifverhandlungen mit der IG Metall weiter.

Der Betriebsrat und die Gewerkschaft kündigten bereits Widerstand an. Sollte VW seine Planungen bei den Gesprächen am Mittwoch bestätigen, müsse der Vorstand mit „Konsequenzen“ rechnen, sagte der IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger.

Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil (SPD), forderte „alternative Lösungsansätze“, um „einvernehmliche Lösungen zu entwickeln“. VW müsse wettbewerbsfähig sein, andernfalls gebe es auch keine sicheren Arbeitsplätze. Zugleich gelte es, „die industrielle Substanz der niedersächsischen Automobilindustrie zu erhalten“.

Auch die Politik müsse ihren Beitrag leisten, erklärte Weil am Dienstag und bekräftigte seine Forderung nach neuen Kaufanreizen für Elektroautos sowie eine Lockerung der EU-Flottengrenzwerte. Diese machen den Autoherstellern Vorgaben, wie viel CO2 die von ihnen produzierten Autos im Schnitt höchstens ausstoßen dürfen. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder. Niedersachsen ist Anteilseigner von VW, Weil sitzt deshalb auch im Präsidium des Aufsichtsrats des Unternehmens.
© AFP

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