„Würzburg pflanzt x 10“: Ackerfläche an der A 3 aufgeforstet

Die Spendenaktion im Herbst brachte über 60.000 Euro für neue Bäume in Würzburg und Äthiopien. Eine gemeinsame Pflanzaktion war der Abschluss vor Ort.

Würzburg – Es war eine außergewöhnliche Aktion, die Klimaschutz in Würzburg und am Horn von Afrika verbunden hat. Über 62.000 Euro waren vor einem halben Jahr nach einem gemeinsamen Aufruf der Karlheinz-Böhm-Organisation „Menschen für Menschen“ und der Würzburger Kreisgruppe des Bund Naturschutz gespendet worden.

Das Motto: „Würzburg pflanzt x 10″, weil mit dem gleichen Betrag in Äthiopien – aufgrund der geringeren Kosten – die zehnfache Zahl an Setzlingen gepflanzt werden kann. Das Ziel waren möglichst viele neue Bäume, vor Ort in Würzburg wie auch im fernen Äthiopien. Und mittlerweile wurde gepflanzt, die neuen Wälder können wachsen.

An einer rund ein Hektar großen Aufforstungsfläche an der Autobahn A 3 bei Heidingsfeld trafen sich zum Abschluss BN-Aktive, Vertreter von „Menschen und Menschen“ sowie Spenderinnen und Spender mit Stadtförster Karl-Georg Schönmüller zu einer Pflanzaktion. Rund 5000 Setzlinge waren bereits im Boden, professionell gesteckt von einer Baumschule. Nun kamen noch 250 hinzu.

Auch Bürgermeister Martin Heilig als einer der beiden Paten der Aktion (neben Oberbürgermeister Christian Schuchardt) legte Hand an. Er sprach von einem „super Signal“ für den Klimaschutz und für das Engagement der Bürgerschaft: „Würzburg ist eine Anpackerstadt!“ BN-Kreisgruppen-Vorsitzender Armin Amrehn und Reinhold Scheiner für die Würzburger Gruppe von „Menschen für Menschen“ dankten nochmals allen Spendern und Unterstützern der Aktion.

Laut Stadtförster Karl-Georg Schönmüller wurden für die neue Waldfläche an der A 3 bewusst kleine Setzlinge verwendet, damit sich das Wurzelwerk gut im lehmigen Boden anpassen kann. Bei der Auswahl der Baumsorten wurde auf Klimaresilienz geachtet. Gepflanzt wurden neben Eichen auch seltenere Arten wie die Elsbeere, Wildbirne, Speierling, Baumhasel, Mehlbeere oder die mediterrane Flaumeiche. „Wichtig ist die Vielfalt im Baumbestand“, betonte Schönmüller, das mache den Wald widerstandsfähiger.

Der Stadtförster verwies auf die vielen positiven Effekte von Baumbeständen – von der CO2-Speicherung über Humusanreicherung bis zum Schutz vor Bodenerosion durch Starkregen: „Ein Wald ist praktisch ein Riesen-Regenrückhaltebecken.“ Zum Schutz vor Wildverbiss wurde die neue Waldfläche an der A 3 eingezäunt, außerhalb sollen nun noch einige Streuobstbäume gepflanzt werden.

Bis der neue Wald als solcher erkennbar ist, vergehen laut Schönmüller rund sieben Jahre. Sorgen wegen der aktuellen Trockenheit hat der Förster noch nicht, der Boden sei nach diesem Winter relativ gut durchfeuchtet, so dass die Setzlinge gut anwurzeln können, „sonst hätten wir jetzt nicht gepflanzt.“ Um die weitere Pflege der jungen Bäume kümmert sich der Forstbetrieb mit dem städtischen Gartenamt.

Bei der Spendenaktion im Herbst waren rund 25.000 Euro für den Würzburger Bund Naturschutz gespendet worden, gut 37.000 Euro gingen an „Menschen für Menschen“. Auch in Äthiopien, im Projektgebiet Illu Gelan, rund 200 Kilometer westlich von Addis Abeba, wurde bereits in einer ersten Runde gepflanzt.

Komplettiert wird die Aufforstung dann im Juni zu Beginn der nächsten Regenzeit. Ein örtlicher Vertreter von „Menschen für Menschen“ in Äthiopien bedankt sich bei allen Beteiligten der Aktion „Würzburg pflanzt x 10″: Dank der Spenden könne man in Illu Gelan eine Fläche von 40 Hektar bepflanzen – eine wertvolle Maßnahme zum Erhalt der Lebensgrundlagen.

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