Ehrenzeichen an elf Ehrenamtliche Würzburger

Am Donnerstag, 6. Juli 2023, vergab Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt Ehrenzeichen an elf Ehrenamtliche von BRK, Malteser und THW.

Würzburg – „Es gehört zu den schönsten Aufgaben eines Oberbürgermeisters, Bürgerinnen und Bürger auszeichnen zu dürfen, die sich in besonderer Weise für das Gemeinwohl verdient gemacht haben,“ mit diesen herzlichen Worten empfing Christian Schuchardt die elf Auszuzeichnenden, deren Angehörige sowie hochrangige Vertreter der Organisationen Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Malteser Hilfsdienst (Malteser) und Technisches Hilfswerk (THW) im historischen Wenzelsaal des Rathauses.

„Eine Gemeinde lebt von den Bürgerinnen und Bürgern, die sich über ihre Verpflichtungen in Familie und Beruf hinaus für die Gemeinschaft und für ihre Mitmenschen engagieren. Sie halten unsere Gesellschaft zusammen und geben ihr erst ihr menschliches Gesicht“, drückte Schuchardt seinen Dank an die über Jahrzehnte ehrenamtlich Tätigen aus.

BRK und Malteser sind in Würzburg mit zahlreichen Einrichtungen und Diensten zur Stelle, wenn Menschen in den unterschiedlichsten Notlagen professionelle Zuwendung und Unterstützung benötigen.

Der Ortsverband Würzburg des Technischen Hilfswerks hilft in der Region, aber auch bei Einsätzen im Ausland immer dann, wenn das spezifische Können seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und seine technische Ausstattung benötigt werden, um die Folgen von Katastrophen und größeren Schadensereignissen oder Unfällen zu bewältigen.

„Wie bei den meisten gemeinnützigen Organisationen sind es auch hier die Ehrenamtler, die alles am Laufen halten. Von den bayernweit rund 450.000 Einsatzkräften bei Feuerwehren, Hilfsorganisationen und THW sind nicht weniger als 430.000 ehrenamtlich tätig“, hob Schuchardt hervor.

Jeder und jedem einzelnen der elf Auszuzeichnenden widmete Schuchardt vor der Aushändigung des Ehrenzeichens und der Urkunde, unterschrieben vom bayerischen Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, anerkennende Worte über das Geleistete.

Christina Gold erhält die Auszeichnung für 25 Jahre Engagement bei den Maltesern, das weit über ihre hauptamtliche Tätigkeit als Pressesprecherin hinausgeht. Sie steht zu jeder Tages- und Nachtzeit bei Alarmeinsätzen den Einsatzkräften oder Einsatzleitern beratend bei und unterstützt diese bei Presse-Statements gerade in Akutlagen. Ebenso übernimmt sie gerne die „Live-Berichterstattung“ bei Katholikentagen oder füttert die Social Media-Kanäle und sorgt damit für Anerkennung, Wertschätzung und ein positives Bild der Malteser-Einsatzkräfte im Bevölkerungsschutz. Darüber hinaus ist Christina Gold ehrenamtlich im Schwesternhelferinnenzug aktiv als Sanitäterin tätig. Seit 2008 ist sie außerdem Einsatzleiterin der Malteser-Rom-Wallfahrten für Menschen mit Behinderung.

Auch Irmgard Lehmann erhält Ihre Auszeichnung für 25 Jahre Dienst bei den Maltesern. Seit 1997 ist sie eine aktive Stütze im Schwesternhelferinnenzug. Irmgard Lehmann engagiert sich nicht nur bei Sanitätsdiensten im Dom oder anderen kulturellen Veranstaltungen, sondern sie ist auch aktive Helferin bei der Malteser Schnelleinsatzgruppe Betreuung und Verpflegung. Gerade die Betreuung von unverletzten Betroffenen bei Unglücksfällen und Katastrophen ist eine wichtige und oft unterschätzte Aufgabe, die sie pflichtbewusst gerne erfüllt.

Dr. Andreas Fleischmann und Michael Krieger nehmen Ihre Auszeichnungen ebenfalls für 25 Jahre Malteserdienst entgegen. Dr. Fleischmann übernahm von 1999 bis 2011 als Stadtarzt die medizinische Qualitätssicherung bei der Ausbildung von Sanitätskräften im Katastrophenschutz und von 2005 bis 2010 die Bevölkerungsausbildung in Erster Hilfe. Seit 2014 sorgt er als Diözesanarzt für alle ehrenamtlichen Malteser in der Diözese Würzburg für eine Ausbildung im Sanitätswesen auf qualitativ hohem Niveau. Zusätzlich zu diesen Aufgaben vertritt er die Würzburger Malteser als Mitglied im Diözesanvorstand bei der jährlichen Bundesversammlung. Neben seinem Engagement für die Sanitätsausbildung im Katastrophenschutz übernahm Dr. Fleischmann rein ehrenamtlich die ärztliche Leitung der letzten vier Malteser-Rom-Wallfahrten für Menschen mit Behinderung.

Michael Krieger begann 1997 als 13-Jähriger bei den Maltesern und ist seitdem ununterbrochen im Fernmeldezug aktiv. Bei Einsätzen des Katastrophenschutzes – ob 2013 in Deggendorf oder 2021 im Ahrtal – können sich die Malteser auf seine Expertise und Kollegialität verlassen. Er begeistert immer wieder junge Menschen für die Malteserarbeit im Bevölkerungsschutz. So hat der Fernmeldezug keine Nachwuchssorgen.

Für 25 Jahre Bayerisches Rotes Kreuz wird Stefan Schwarz ausgezeichnet. Er begann 1997 als Helfer, seit April 2009 leitete er über viele Jahre die größte und arbeitsreichste Bereitschaft des Kreisverbandes Würzburg, die Bereitschaft Würzburg. 2013 wurde er zum Kreisbereitschaftsleiter gewählt. Seine Leidenschaft gilt seit frühester Zeit neben der Medizin der Realistischen Unfalldarstellung. Hierdurch legt er einen wichtigen Baustein in der Aus- und Fortbildung neuer Einsatzkräfte, da so die Möglichkeit besteht, an die zukünftigen Aufgaben auch optisch herangeführt zu werden. Auf Stefan Schwarz geht die Gründung der Gemeinschaft Wohlfahrt und Soziales im BRK-Kreisverband Würzburg zurück. Ihm ist auch der „Stammsitz“ zu verdanken, eine limitierte, nummerierte Auszeichnung für große Spender und Unterstützer des BRK Kreisverbandes Würzburg.

Für dieses Engagement erhielt Stefan Schwarz u. a. das Ehrenzeichen der BRK-Bereitschaften in Silber. Darüber hinaus unterstützt er immer wieder bei den Herausforderungen des Kreisverbandes, wie z.B. bei den monatlichen Blutspendeterminen in Würzburg oder auch bei den Impf- und Testaktionen in Stadt und Landkreis Würzburg.

Fritz Welling erhält das Ehrenzeichen für 25 Jahre THW, wo er 1998 im Alter von 11 Jahren seinen Dienst in der THW Jugendgruppe begann. 2005 wechselte er nach erfolgreicher Grundausbildung als Helfer in den aktiven Dienst. Ab 2008 hatte Fritz Welling dann durch eine Führerscheinerweiterung die Erlaubnis, große Einsatzfahrzeuge zu fahren. 2010 absolvierte er die Ausbildung zum Höhenretter. Auf Grund seines Berufs als Bauingenieur erfolgt zur Zeit die Ausbildung zum THW-Baufachberater.

Gleich vier ehrenamtlich Engagierte des Malteser Hilfsdienstes konnten Ihre Auszeichnungen für 40 Jahre aktiven Dienst aus den Händen von Oberbürgermeister Schuchardt entgegennehmen: Seit 1983 ist Elisabeth Elser im Schwesternhelferinnenzug tätig. Neben der Bereitschaft, im Verteidigungs- oder Katastrophenfall pflegerisch in Hilfskrankenhäusern tätig zu werden und sich für diesen Dienst auch immer wieder fort- und weiterzubilden, betreut sie seit vielen Jahren regelmäßig und äußerst liebevoll und zuverlässig eine beeinträchtigte Dame. Seit nun schon einigen Jahren ist Elisabeth Elser die Verbindungsfrau zwischen den aktiven und den, aus Altersgründen, passiven Schwesternhelferinnen. Sie engagiert sich immer wieder gerne bei Sanitätswachdiensten im Dom oder anderen kulturellen Veranstaltungen.

Edith Röll begann 1982 als Schwesternhelferin bei den Maltesern. Zusätzlich zu zahlreichen Sanitätsdiensten engagierte sie sich überdurchschnittlich im Bereich „Sitztanz für Senioren“, insbesondere durch die Abhaltung einer Vielzahl von Veranstaltungen sowie der Ausarbeitung und Umsetzung eines diözesanweiten Sitztanz-Konzepts. Darüber hinaus engagiert sich Edith Röll in der Hospizarbeit. Ebenso war sie viele Jahre Leiterin der „Oldies“ (Maltesergarde) mit regelmäßigen monatlichen Treffen, und ist dazu regelmäßig aktiv bei der Nikolausaktion – erst jetzt, mit 85 Jahren, hat sie die Leitung niedergelegt.

Seit 1983 ist Herbert Kiesel für die Malteser in der Diözese Würzburg aktiv. Nicht als ausgebildeter Katastrophenschutzhelfer, sondern im administrativen, wirtschaftlichen Bereich lenkte Herbert Kiesel bis 2007 als Regionalgeschäftsführer die Geschicke des Malteser Verbandes in Würzburg, der Diözese Würzburg und in der Region Bayern Thüringen. Ihm ist es zu verdanken, dass die Malteser in der Diözese Würzburg heute die finanzielle und materielle Möglichkeit haben, sich mit den zahlreichen Helferinnen und Helfern im Katastrophenschutz zu engagieren.

Ein weiteres Herzensanliegen ist für Herbert Kiesel das Projekt Sozialküche in St. Petersburg, das er 1992 mitgegründet hat. Seitdem kümmern sich die dortigen Malteser mit finanzieller Unterstützung aus Würzburg um Arme, Rentner, Menschen mit Behinderung sowie kinderreiche Familien und Obdachlose. Seit dem Eintritt in seinen beruflichen Ruhestand im Jahr 2007 engagiert sich Herbert Kiesel als Sanitätshelfer unter anderem bei der Würzburger Kreuzbergwallfahrt und versorgt jedes Jahr ungezählt wundgelaufene Füße.

Uwe Kohlmann ist seit 1981, seit er 15 Jahre alt ist, im Fernmeldezug tätig. Ab Januar 1985 übernahm er als Truppenführer im Fernfeldkabelbau Führungsverantwortung. Nach der Ausbildung zum Zugführer 1992 war er als stellvertretender Zugführer für die Aus- und Weiterbildung der Helferinnen und Helfer in der Kommunikationstechnik zuständig. Seit dem Katholikentag 1994 in Dresden ist Uwe Kohlmann bei jedem Katholikentag, Ökumenischen Kirchentag, oder Papstbesuch in Deutschland für die nachrichtentechnische Abwicklung der Sanitätseinsätze verantwortlich. Seine über Jahrzehnte erlangte Einsatzerfahrung kommt allen auch bei den Katastrophenschutzeinsätzen oder den schrecklichen Unglücksfällen der letzten Jahre zugute. Uwe Kohlmann war als Kommunikationsexperte bei den Hochwasser Katastrophen in Dresden (2002), Deggendorf (2013) oder im Ahrtal (2021) aktiv. Er half bei der Einsatzkräftekoordination beim Love Parade Unglück in Duisburg (2010), aber auch hier vor Ort beim Axt-Attentat und der Messer-Attacke. Er kümmerte sich um die Kommunikation und IT bei den Corona-Test-Zentren und in den Notunterkünften für geflüchtete Mitmenschen.

Eine besondere Auszeichnung, die Verleihung des Großen Ehrenzeichens am Bande für 50 Jahre THW, wurde schließlich Michael Gütling zuteil.

Michael Gütling trat 1973 in das THW ein, wo er als Helfer und Kraftfahrer begann. Ab 1985 war er für die Einsatzbereitschaft der Ausstattung des Instandsetzungsdienstes verantwortlich. Ab 1995 führte Michael Gütling als Zugführer den 2. TZ (Technischer Zug) WÜ, nach dessen Auflösung wurde er Zugführer des 1.TZ WÜ. Von 2007 bis 2011 war Michael Gütling stellvertretender Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Würzburg. Ab der Gründung der Ortsvereinigung der Helfer und Förderer des THW Würzburg e.V. im Jahr 1987 nimmt er die Geschäfte als Kassierer bis heute wahr. Einige seiner wichtigsten Einsätze waren z. B. 1982 das Hochwasser in Würzburg und 1992 der Auslandstransport in die GUS/ehem. Sowjetunion.

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