Im Fall einer tagelangen Entführung und Misshandlung eines 33-jährigen Manns in Bayern haben Ermittler zwei weitere Verdächtige gefasst. Der Mann und die Frau seien bereits Mitte Januar und Mitte Februar im Raum Bamberg sowie in der Nähe der französischen Hauptstadt Paris festgenommen worden und dann in Untersuchungshaft gekommen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Würzburg.
Angaben zu den Hintergründen der Tat machten sie nicht. Die Ermittlungen dazu sowie zu den Motiven der Verdächtigen dauerten noch an, hieß es. Bei den Festgenommene handelte es sich demnach um eine 38-jährige Ukrainerin aus der Landkreis Bamberg und einen 33-Jährigen Georgier aus der Nähe von Paris. Der Zugriff dort erfolgte gemeinsam mit der französischen Polizei.
Das aus Syrien stammende Entführungsopfer war nach Ermittlerangaben am 10. November im unterfränkischen Karlstadt in einem Kleintransporter gezogen und verschleppt worden. Die Polizei startete einen großangelegten Fahndungs- und Ermittlungseinsatz. Fast fünf Tage später kam er frei und meldete sich bei Angehörigen. Laut Ermittlern wurde er körperlich und psychisch misshandelt.
Bereits im Dezember nahm die Polizei im Zuge ihrer Ermittlungen unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs zwei Verdächtige aus Georgien im Alter von 30 und 32 Jahren im hessischen Kassel und in Sömmerda in Thüringen fest. Auch sie kamen anschließend in Untersuchungshaft. Bei der Wohnung des Verdächtigen aus Kassel handelte es sich nach damaligen Ermittlerangaben um die Tatwohnung, in der das Opfer festgehalten worden war.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag außerdem mitteilten, wurden inzwischen zudem auch ein nicht näher bezeichnetes Objekt in Meckesheim in Baden-Württemberg als weiterer Festhalteort identifiziert und durchsucht. Dabei fanden sich Spuren, die auf die Anwesenheit des 33-Jährigen hindeuteten.
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