Totschlag statt Mord an Baby: Milderes Urteil für Mutter in Schweinfurt

Im Revisionsverfahren um ein von seiner Mutter in einer Flüchtlingseinrichtung im bayerischen Schweinfurt getötetes Baby ist die ursprünglich wegen Mordes verurteilte Frau nun zu sechs Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden.

Im Revisionsverfahren um ein von seiner Mutter in einer Flüchtlingseinrichtung im bayerischen Schweinfurt getötetes Baby ist die ursprünglich wegen Mordes verurteilte Frau nun zu sechs Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Damit blieb das Landgericht Schweinfurt am Freitag unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf acht Jahre Haft plädiert hatte. Die Verteidigung forderte nach Angaben eines Gerichtssprechers vier Jahre Haft.

Bereits im ersten Verfahren im März hatten sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung die Gewalttat der zur Tatzeit 27-jährigen Frau aus Somalia gegen ihr drei Monate altes Baby als Totschlag bewertet. Das Gericht ging aber darüber hinweg und verurteilte die Frau wegen Mordes zu lebenslanger Haft.

Dieses Urteil hob der Bundesgerichtshof in Karlsruhe auf, es sah das Mordmerkmal Heimtücke als nicht ausreichend belegt an. Die Frau hatte mit ihrem Baby in einem sogenannten Ankerzentrum für Flüchtlinge in Schweinfurt gelebt.
© AFP

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