Wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilte, fielen der 31-jährige Bosnier und der 27-jährige Kosovare den Sicherheitskräften in einem Migrationszentrum in der nahe der Grenze zu Bulgarien gelegenen Stadt Edirne auf und wurden als die beiden Flüchtigen identifiziert.
Der 31-Jährige wurde demnach bereits per Flugzeug nach Deutschland abgeschoben, im bayerischen Regensburg einem Haftrichter vorgeführt und in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Der 27-Jährige befinde sich in der Türkei in Polizeigewahrsam, seine Abschiebung werde derzeit geprüft.
Die beiden anderen aus dem Maßregelvollzug entkommenen Straftäter waren in den Tagen nach ihrer Flucht in der Nähe der österreichischen Stadt Graz festgenommen worden. Sie befinden sich laut Polizeipräsidium Niederbayern derzeit noch in österreichischen Gefängnissen, die zuständige Staatsanwaltschaft Regensburg habe bereits ihre Überstellung nach Deutschland beantragt.
Die vier Männer waren nach Polizeiangaben vor ihrer Flucht in der psychiatrischen Klinik in Straubing wegen Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten untergebracht.
Im Zusammenhang mit ihrer Flucht ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft nun gegen sie wegen des Verdachts der Geiselnahme und der gefährlichen Körperverletzung. Die beiden sollen einen Wärter „sowohl mit stumpfen als auch spitzen Gegenständen angegriffen“, ihn festgehalten und bedroht haben, um die Öffnung der Pforte zu erzwingen.
Das Bezirkskrankenhaus Straubing ist eine Fachklinik für forensische Psychiatrie und Psychotherapie und im Regierungsbezirk Niederbayern für den Maßregelvollzug zuständig. Im Maßregelvollzug werden psychisch kranke und suchtkranke Straftäterinnen und Straftäter untergebracht.
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