Mehr als 400 Menschen geschleust: Anklage gegen mutmaßlichen Schlepper in Bayern

Wegen der Einschleusung von mehr als 400 Menschen hat die Staatsanwaltschaft im bayerischen Traunstein einen mutmaßlichen Schlepper angeklagt. Der 33-Jährige soll als Mitglied einer kriminellen Bande mehr als 20 Schleusungsfahrten organisiert haben.

Wegen der Einschleusung von mehr als 400 Menschen nach Deutschland hat die Staatsanwaltschaft im bayerischen Traunstein einen mutmaßlichen Schlepper angeklagt. Wie die Behörde am Montag gemeinsam mit der Bundespolizei Rosenheim mitteilte, soll der 33-Jährige als Mitglied einer kriminellen Bande mehr als 20 Schleusungsfahrten über die deutsch-österreichische und deutsch-tschechische Grenze organisiert haben. Demnach wurde er schon im November 2022 bei einer Schleusung samt Verfolgungsjagd festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.,Laut Erkenntnissen der Ermittler soll der aus Aserbaidschan stammende Mann ein mutmaßlicher Hauptorganisator einer Bande gewesen sein, die in größerem Umfang vor allem Menschen aus der Türkei nach Deutschland schleuste. Demnach soll er in zahlreichen Fällen deren Anreise organisiert und dafür etwa Bus- und Zugfahrkarten besorgt sowie die Unterbringung an Etappenzielen geregelt haben. Zudem soll er selbst Menschen illegal über die Grenze gebracht haben.,Die Staatsanwaltschaft Traunstein geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Mann für die illegale Einreise von mehr als 400 Menschen „zumindest mitverantwortlich“ war und dafür von jedem Geschleustem mindestens 400 Euro kassierte. Die Gesamtsumme, welche die Menschen der kriminellen Organisation des Verdächtigen bezahlen musste, war demnach mit 6500 Euro bis 8000 Euro deutlich höher. Dem Verdächtigen werden zahlreiche Delikte zur Last gelegt, darunter insbesondere banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern.,Dazu kommen Vorwürfe wie ein illegales Kraftfahrzeugrennen sowie Widerstand, weil er sich bei seiner Festnahme vor rund einem Jahr mit sechs Geschleusten im Auto bei Kiefersfelden an der deutsch-österreichischen Grenze eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte und anschließend Einsatzkräfte bedrohte. Die Anklage wurde am Landgericht Traunstein erhoben. Es muss noch über die Zulassung sowie die Eröffnung einer Hauptverhandlung entscheiden.
© AFP

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