Frühere Kita-Erzieherinnen in Bayern wegen Misshandlung von Kindern vor Gericht

Vor dem Landgericht im bayerischen Würzburg hat ein Prozess gegen zwei frühere Erzieherinnen einer Kita wegen mutmaßlicher Kindesmisshandlung begonnen.

Vor dem Landgericht im bayerischen Würzburg hat am Montag ein Prozess gegen zwei frühere Erzieherinnen einer Kita wegen mutmaßlicher Kindesmisshandlung begonnen. Laut Anklage soll eine 31-jährige Pädagogin mehrere von ihr betreute Kinder im Alter zwischen etwa eineinhalb und drei Jahren körperlich gequält und genötigt haben. Ihrer 37-jährigen Exkollegin wird vorgeworfen, bei Übergriffen nicht eingegriffen und weder Eltern noch Kitaleitung alarmiert zu haben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen sich die Taten vor mehr als drei Jahren zwischen September und Dezember 2021 in einer Kita in Greußenheim im Landkreis Würzburg ereignet haben, die genauen Zeitpunkte sind unklar. Laut Medienberichten soll in einem Fall ein Kind gewaltsam zum Essen gezwungen worden sein und erbrochen haben. In einem anderen Fall soll ein Kind von der jüngeren Angeklagten wiederholt in ein dunkles Zimmer gesperrt worden sein.

Die jüngere Beschuldigte ist unter anderem wegen Körperverletzung, Nötigung sowie Misshandlung von Schutzbefohlenen angeklagt, die ältere Angeklagte wegen Körperverletzungsdelikten und Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen. Einem Gerichtssprecher zufolge wurden für den Prozess zunächst noch zehn weiteren Verhandlungstage bis Mitte Juni angesetzt.

Laut Staatsanwaltschaft gestand die ältere Beschuldigte bereits während der Ermittlungen, die Ermittler stuften ihre Angaben demnach auch als glaubhaft ein. Die jüngere Angeklagte, welche die eigentlichen Übergriffe verübt haben soll, äußerte sich demnach nicht. Grundsätzlich würden Verhandlungen wegen derartiger Straftaten vor einem Amtsgericht geführt. Wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernahm in diesem Fall aber das Würzburger Landgericht.
© AFP

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