Die Polizei hat Ermittlungen gegen einen unbekannten mutmaßlichen Schleuser eingeleitet, der nach einer gefährlichen Fahrt 18 syrische Geflüchtete in einem Waldstück zurückgelassen haben soll. Wie die Polizei im bayerischen Rosenheim am Samstag mitteilte, wurden die Migranten zunächst in Gewahrsam genommen, versorgt und befragt. Unter den Geschleusten waren auch drei Minderjährige, die dann dem Jugendamt übergeben wurden.
Den Angaben zufolge informierte eine Zeugin am Freitag die Polizei über eine orientierungslos wirkende Menschengruppe in Frasdorf nahe Rosenheim. An verschiedenen Orten trafen die Beamten dann auf insgesamt 18 Menschen, die angaben, von einem ihnen nicht näher bekannten Schleuser in einem nahegelegenen Waldstück zurückgelassen worden zu sein. Von dem Fahrzeug und dem mutmaßlichen Schleuser fehlten zunächst jede Spur.
Den Aussagen der Geflüchteten zufolge mussten diese elf Stunden auf dem Boden der Ladefläche eines Transporters zubringen, durften das Fahrzeug nicht verlassen und mussten ihre Notdurft in einer Flasche verrichten. Sie stammen demnach aus Syrien, hatten aber keine Papiere dabei. Laut Polizei zahlten die Geflüchteten zum Teil fünfstellige Summen für ihre Schleusung, deren letzte Etappe in Slowenien im Umfeld eines Flüchtlingscamps begonnen haben soll.
Den Angaben zufolge wurden 13 der erwachsenen Geschleusten in eine Flüchtlingsaufnahmestelle in München gebracht. Zwei Männer befanden sich indes bereits in einem Asylverfahren in Kroatien und werden Deutschland daher „voraussichtlich in Richtung Kroatien verlassen müssen“.
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