Wegen eines eskalierten Streits unter Oberpfälzer Bauern hat das Landgericht Nürnberg-Fürth am Montag einen Landwirt zu drei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht sprach den Mann wegen versuchten Totschlags mit gefährlicher Körperverletzung und einem vorsätzlichen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr sowie wegen Bedrohung schuldig, sagte eine Gerichtssprecherin. Außerdem wurde dem in Untersuchungshaft sitzenden Mann der Führerschein entzogen.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine fünfjährige Haftstrafe gefordert, die Verteidigung eine Strafe von höchstens zwei Jahren. Der Vorfall hatte sich im vergangenen August in einer kleinen Gemeinde im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz ereignet. Nach Überzeugung des Gerichts brachte eine Nichtigkeit den seit längerem schwelenden Streit unter den Nachbarn zur Eskalation.
Der Landwirt hatte dem Gericht zufolge mit seinem Traktor auf der Ortsdurchfahrt den dort abgestellten Transporter seines Nachbarn verschoben, als dieser das Fahrzeug gerade entladen wollte. Anschließend ließ er den mit einem schweren Strohballen befüllten Frontlader seines Traktors herunter, fuhr auf den Nachbarn zu und drückte ihn gegen eine Wand eines Containers.
Der Angegriffene erlitt Prellungen und Schürfwunden. Einen weiteren Nachbarn, der dem Tatopfer zur Hilfe eilen wollte, bedrohte der Angreifer mit einer Eisenstange.
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